Thema:
Re:Drosten: Entwicklung in Schottland wirft Fragen auf flat
Autor: _bla_
Datum:30.05.21 14:39
Antwort auf:Re:Drosten: Entwicklung in Schottland wirft Fragen auf von Matze

>>Was meinst du mit antizyklisch?
>
>Richtung Sommer, wenn die Zahlen in den meisten Ländern in den Keller gehen.


Der Sommer hat halt etwas Einfluss, aber halt nicht so stark, dass jeder anderer Effekt auf die Infektionsdynamik deshalb verschwindet. Und grundsätzlich hat man ja die Wellen, weil einerseits hohe Infektionszahlen dazu führen, das die Leute sich vorsichtiger verhalten und Regierungen Lockdowns und ähnliche Beschränkungen beschließen und umgekehrt, wenn die Zahlen dann wieder runtergehen, dann wird gelockert und oftmals eben so stark, dass wieder zu einer Zunahme der Infektionen kommt. Und weil zwischen Maßnahmen und Wirkung immer etwas Verzögerung vorhanden ist, und die Wirksamkeit der Maßnahmen schwer abzuschätzen ist, bekommt man eben diese Wellen. Und zusätzlich gibt es natürlich noch externe Einflussfaktoren, wie das Wetter oder neue Mutationen. In UK hast du einerseits eine neue Mutation, die vermutlich etwas ansteckender ist, du hast gute Impfquote, die aber noch nicht für Herdenimmunität ausreichend ist und du hast Infektionszahlen, die lange Zeit stark runtergegangen sind. Die Regierung lockert die Regeln und verbreitet Optimismus. Angesichts des großen Rückgangs und des guten Impffortschritts gibt es dafür auch gute Gründe, aber natürlich kann man damit trotzdem leicht über das Ziel hinausschießen. Die Pandemie ist ja auch in UK nicht weg und das Wetter hat zwar einen Einfluss, aber nicht so stark, dass alleine das ausreichen würde.


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