Thema:
Re:Testpflicht bei uns theoretisch ausgehebelt flat
Autor: _bla_
Datum:07.05.21 07:26
Antwort auf:Re:Testpflicht bei uns theoretisch ausgehebelt von Goldfisch

>Was mich interessieren würde wie empfindlich er ist wenn alle einzelnen test zusammen in einem PCR Test gemixt und ausgewertet werden? Hat das nicht Auswirkungen auf die getestete Virenlast? Hatte mal irgendwo gelesen, dass bei einer sehr geringen (nicht ansteckenden) Virenlast auch ein PCR test negativ ausfallen kann.

Das macht den Test schon etwas weniger empfindlich, aber es bleibt immer noch meilenweit besser als ein Schnelltest.

Dieser Artikel schreibt, das für einen guten PCR Test 100 Viruskopien pro mL ausreichen, um eine Infektion mit 95% Wahrscheinlichkeit zu detektieren:
[https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC7302192/]
Wenn du jetzt 30 Proben aus einer Klasse mischt und davon ausgehst, das nur einer positiv ist, dann brauchst du bei dem Infizierten mindenstens 3000 Viruskopien pro mL um ihn mit 95% Wahrscheinlichkeit zu detektieren.

Und hier gibt es Daten zu 7 unterschiedlichen Schnelltests von Christian Drostens Gruppe:
[https://www.medrxiv.org/content/10.1101/2020.11.12.20230292v1.full.pdf]
Die besseren Schnelltests dort brauchen zwischen 1 und 10 Millionen Viruskopien pro mL um mit 95% Wahrscheinlichkeit anzusprechen. Der gepoolte PCR wäre nach dieser Rechnung also mehr als 300mal empfindlicher als die Schnelltests.
Die Viruslast in den Proben schwankt extrem stark, zwischen einigen Tausend Kopien pro mL und mehreren Milliarden Kopien pro mL ist alles dabei.

>Die Kontaktpersonen sind doch dann die Kinder. Die gehen dann nach Hause und sind mit ihren Eltern unter einem Dach. Verstehe nicht wie da eine Ansteckung verhindert werden soll.

Die Eltern wirst du meistens auch nicht schützen können, das stimmt. Aber dann bleibt es halt wenigstens in den Kernfamilien und es werden nicht noch Großeltern, Arbeitskollegen, usw. angesteckt. Kinder haben ja meistens kaum Symptome, ohne die Testerei wirst du einen Ausbruch in einer Klasse oft erst dann merken, wenn die ersten Eltern krank werden.


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