Thema:
Re:Darstellung der Polizei zu "Tage der Wut" flat
Autor: Phil Gates
Datum:04.05.21 12:56
Antwort auf:Darstellung der Polizei zu "Tage der Wut" von Pezking

>Ich habe rund um Fußballspiele schon genug Erfahrungen gesammelt, die dafür sorgen, dass ich Polizeiberichte über gewalttätige Auseinandersetzungen nicht leichtfertig für bare Münze nehme.
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>Dennoch sollte man deren Sichtweise nicht ungehört unter den Teppich kehren. Eine Demo zum 1. Mai unter dem Titel "Tage der Wut" und die fast ausschließlich komplett schwarz gekleideten Demo-Teilnehmer auf dem Foto zum FR-Artikel lassen mich schon glauben, dass man da seitens der Demonstranten Gewalt und Militanz eher nicht komplett abgeschworen hat.
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>"Die Polizei erklärte nun ihrerseits, die Gewalt sei von den Demonstrantinnen und Demonstranten ausgegangen. Beamte seien mit Flaschen, Steinen und Pyrotechnik angegriffen worden. Mehrere Männer und Frauen hätten versucht, mit Fahnenstangen unter die Helmvisiere der Polizeikräfte zu stoßen. Auch seien Fahnenstangen als Wurfgeschosse und Schlaggegenstände eingesetzt worden.
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>Dass die Stellungnahme erst zwei Tage nach den Geschehnissen erfolgt, habe mit der Verpflichtung zu einer wahrheitsgemäßen Berichterstattung zu tun, erklärte das Präsidium. Insbesondere habe man die Behauptungen in den Sozialen Medien zunächst gegenprüfen müssen."

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>Und die gleichzeitig ebenfalls in Frankfurt veranstaltete DGB-Demo verlief wohl komplett friedlich:
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>"Auch der Deutsche Gewerkschaftsbund (DGB) hatte unter dem Motto 'Solidarität ist Zukunft' zu einer Demonstration am Tag der Arbeit aufgerufen. Wie die Polizei berichtete, zogen dabei rund 3.000 Mensachen friedlich von der Hauptwache zum Opernplatz."
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>[https://www.hessenschau.de/gesellschaft/1-mai-demo-frankfurter-polizei-sieht-schuld-fuer-eskalation-bei-demonstranten,polizeieinsatz-demo-erster-mai-100.html]
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>Dass man mit schwarz gekleideten linken Gewalttätern seitens der Polizei anders umspringt als mit Querdenkern in Jack-Wolfskin-Jacken, die auf Journalisten und die Polizei losgehen, ist natürlich grundsätzlich ein Unding und leider nicht von der Hand zu weisen.
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>Wenigstens startet die Hessische Justizministerin jetzt einen Vorstoß, um den Tatbestand „Störung der Tätigkeit der Presse“ ins Strafgesetzbuch aufzunehmen. Vielleicht gibt das der Polizei dann auch endlich mehr Handhabe, um auch gegen auf den ersten Blick gewaltlose Störungen konsequent durchgreifen zu können.
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>[https://www.hessen.de/presse/pressemitteilung/hessische-initiative-zum-schutz-der-pressefreiheit-0]


Es wird im Einzelfall übertriebene Gewaltanwendung gegeben haben. Allerdings ist es halt schon ein Unterschied, ob die Trottel keine Masken anhaben, Journalisten anpöbeln etc. (das ist alles nicht in Ordnung und muss geahndet werden!), oder ob Steine auf Polizisten und Polizeiautos fliegen und Schaufenster demoliert oder Bankfilialen angesteckt werden. Querdenker sind Deppen, ich wünschte, es gäbe sie nicht. Aber die Gewalt von aus dem ganzen Bundesgebiet angereisten Anhängern des sog. Schwarzen Blocks habe ich schon mehrfach vom Bürofenster aus mitansehen können. Dass die Polizei da kaum noch tolerant ist (erinnere Dich, die haben bei Blockupy damals versucht die Wache an der Konsti zu stürmen), ist jetzt nicht total überraschend und menschlich nachvollziehbar. Die Linken vergessen leider, dass Polizisten auch nur ihren Job machen. Sicher werden die meisten Polizisten eher CDU-nah sein und leider auch ein paar AfD-Anhänger dabei sein, aber frag mal einen Ami oder Spanier oder Italiener, wie der unsere Polizei wahrnimmt. Unsere Polizei ist tatsächlich im internationalen Vergleich extrem friedlich und deeskalierend. Dass Cops sich aufspielen und Bürger, die nichts gemacht haben, drangsalieren, ist höchst selten. Dass es unterschwelligen Rassismus gibt, ja, gibt es, muss man dran arbeiten, ist nochmal ein gesondertes Thema. Aber Polizeibashing nervt.


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