Thema:
Re:bis auf Hamburg preschen da aber alle vor flat
Autor: Matze (deaktiviert)
Datum:03.05.21 08:46
Antwort auf:Re:bis auf Hamburg preschen da aber alle vor von deros

>Finde ich ist ehrlich gesagt eine richtig beschissene Aussage, gerade weil du ja anscheinend zu einer Risikogruppe gehörst. Die jungen, gesunden Menschen für die der Virus eine vergleichsweise kleinere Bedrohung ist (was nicht heißen soll, dass er für sie nicht gefährlich ist), üben sich seit über einem Jahr in Solidarität, stellen ihr Leben auf nahezu-Stillstand und akzeptieren solidarisch, dass sie der Gefahr des Virus länger ausgesetzt werden damit die gefährdeten Gruppen zuerst geimpft werden.

Nur, dass diese "Solidarität" nie von jemandem eingefordert wurde. Am Anfang ging es darum, eine Überlastung des Gesundheitssystems zu verhindern. Dann ging es um Verfolgbarkeit der Infektionsketten und Eigenschutz, da längst klar war, dass es auch Jüngere vor allem mit Langzeitfolgen übel erwischen kann.

Auch bei den Impfungen ging es nicht primär um die Eigengefährdung. Zwar waren die Leute in den Altenheimen auch gefährdet, wichtiger war aber, dass sich die Heime als maßgeblich bei der Ausbreitung erwiesen haben. Ebenso beim medizinischen Personal. Dass der persönliche Schutz als minderwichtig  eingestuft wurde, sieht man ja daran, dass die chronisch Kranken bei den ersten Planungen noch ganz vorne waren und dann immer weiter nach hinten verschoben wurden.

Als dann die Impfungen losgingen, war es sowieso nur noch ein einziges Hauen und Stechen, bei dem jede Gruppe lautstark Vorteile in Form von höherer Priorität oder vermeintlich besserem Impfstoff gefordert hat. Was bis heute so weitergeht, denn die immer lauter werdenden Forderungen nach dem Ende der Priorisierung heißen ja nichts anderes, als dass man auf die jetzt noch erhöht Schutzbedürftigen eben nicht mehr warten will. Und da sind Leute bei, die wirklich Solidarität verdient hätten, weil sie zu Anfang der Pandemie z.B. im Einzelhandel oder in den Schulen mit unzureichenden Schutzmaßnahmen ihren Hintern riskiert haben.

Letztlich hat keiner die Entscheidung selbst getroffen. Alle mussten sich an die Maßnahmen halten. Ich kann mich auch nicht erinnern, dass je ein Politiker dabei "Solidarität" eingefordert hätte. Wie weit es ohne Zwang mit der "Solidarität" her gewesen wäre, möchte ich lieber gar nicht wissen.


Antworten nicht möglich, siehe Info neben Nickname