Thema:
Re:Wie sieht das unter ethischen Gesichtspunkten aus? flat
Autor: Phil Gates
Datum:29.04.21 12:35
Antwort auf:Wie sieht das unter ethischen Gesichtspunkten aus? von Matze

>Die Impfgegner führen hier immer an, dass es extrem unwahrscheinlich sei, dass jemand aus der Altersgruppe 0,5 - 12 wirklich lebensgefährlich an Corona erkrankt. In den meisten Fällen hätten diese Kinder nicht einmal Symptome.
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>Haben die Typen (die mir eigentlich komplett zuwider sind) da ausnahmsweise tatsächlich mal einen Punkt? Müsste es nicht für jede Altersgruppe eine genaue Nutzen-Risiko-Abwägung geben (so wie man dies kürzlich für jüngere und ältere Erwachsene bei AZ gemacht hat) oder ist es vertretbar, die Gruppe der Herdenimmunität wegen zu impfen, auch wenn das Risiko bei einer Infektion für diese Gruppe selbst minimal ist?
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>Was wäre DAS Argument für eine Impfung, das man den Schwurblern entgegenhalten könnte?



Das Risiko einen schweren Verlauf von Masern mit Spätfolgen zu haben ist 1:1000. Davon versterben 10%, der Rest hat mitunter schwere, irreparable Hirnschäden. Poliomyelitis verläuft bei über 95% völlig asymptomatisch. 5 % entwickeln Symptome, die bei 90% ganz oder teilweise reversibel sind. 5-10% der symptomatisch Erkrankten haben bleibende Schäden, das können milde Lähmungen einzelner Extremitäten sein oder eine vollständige Lähmung.

Man sieht, dass das gar nicht so arg unterschiedlich zu Covid ist, wo die Kinder auch zu über 90% keine Symptome haben, aber eine einstellige Prozentzahl der Kinder, die nachweislich infiziert waren, entwickeln Folgeschäden, gerade im Gehirn, von denen niemand genau sagen kann, ob es bleibende Schäden sind. D.h., die Abwägung ist ein No-Brainer, sofern nicht reihenweise Kinder schwerste Impfschäden davontragen. Und das wurde bislang nicht beobachtet, weshalb man eben immer jüngere Kinder in die Studien aufnimmt und am Schluss auch ggf. Babys impft.


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