Thema:
Re:Cancel Culture ist schon existent flat
Autor: Pezking
Datum:23.04.21 13:13
Antwort auf:Cancel Culture ist schon existent von Max @ home

>Cancel Culture (im eigentlichen Sinne) ist schon existent. Wenn z. B. öffentlich in sozialen Netzwerken 1.) aufgerufen wird,  Dritte aufgrund ausbleibenden Boykottierens zu boykottieren, 2.) bürgerliche Namen genannt werden oder 3.) aufgrund eines bloßen Vorwurfs Karrieren gefordert werden, dann ist das meiner Meinung nach schon eine bedenkliche Entwicklung, bei der ich nicht weiß, wo sie mittelfristig hinführt.
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>Das ist schon ein neues Phänomen, denn vor 25 Jahren gab es nunmal noch keine virtuellen Pranger und Marterpfähle. Das heißt natürlich in keinster Weise, dass fragwürdige Meinungen nicht harsch und deutlich kritisiert werden dürfen oder sollten! Es geht hier um die Absichten.
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>Ich beziehe mich übrigens nicht auf den hier besprochenen Fall. Ich bin weder ein Freund der thematisierten Videos, noch habe ich bisher die CC-Vorwürfe verfolgt. Und ich halte mich in der Öffentlichkeit ziemlich penibel an entsprechende Corona-Maßnahmen.


Das Problem hierbei ist, dass ein uraltes Prinzip plötzlich als Folge von anmaßenden Social-Media-Schreihälsen angesehen und damit grundsätzlich in Frage gestellt wird.

Dass Arbeitgeber ihre Marke schützen, indem sie sich Mitarbeitern distanzieren, die öffentlich als Rassisten, Antisemiten etc. auftreten oder asozialen Fehlverhaltens überführt wurden, ist eine seit Ewigkeiten gängige, logische Praxis. Die machen das nicht, um sich bei irgendwelchen Twitter-Knallköppen anzubiedern, und diese dürfen entsprechende Konsequenzen auch nicht als eigene Erfolge verbuchen.

Die ganze "Kultur" daran ist, dass krawallige Zeitgenossen glauben, via Social Media selbst aktiv ein Teil solcher Entwicklungen und Konflikte zu sein. Dabei sind sie völlig machtlos und selbst nur Zuschauer.

Das ganze Phänomen "Scheiße benehmen -> Rausschmiss riskieren" ist kein Kulturkampf.


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