| Re:Es ist inzwischen einfach eine Unverschämtheit |  |
Das Problem ist, dass jeder nach wie vor macht, was er will. Außer einem Inzidenzwert ab wann Schule statt findet gibt es quasi keinerlei verbindlichen Regelungen für Eltern, Lehrer und Schüler.
Wenn ich mir den Videounterricht ansehe, der bei meinem Jüngsten (2. Klasse) angeboten wird, weiß ich nicht ob ich lachen oder weinen soll. Er hat 3 Stunden pro Woche. Ein Großteil der Zeit kämpft die Lehrerin mit der Technik. "Da gab's ein Update - ich kann euch nicht sehen - da muss ich erst Frau X holen." Dann wird die Kamera auf die Tafel gerichtet, so dass man exakt null erkennen kann. Ein extra Kamera direkt auf's Blatt, so wie es der Lehrer meines Großen macht, damit man alles schön sehen kann, gibt's nicht. Nachfragen werden mit: "Die ist nicht lieferbar." beantwortet. Seit über einem Jahr haben wir die Scheiße und dann bekommst du _so_ eine Antwort. Wahnsinn. Dann gibt's null Struktur im Unterricht. 5 Hefte und 3 Bücher werden gefühlt pro Stunde gewechselt. Parallel dazu werden Kinder in der Klasse unterrichtet, deren Gelaber nur stört.
So dürfen wir 90 Prozent immer noch in Eigenregie zu Hause vermitteln. Was mir am meisten auf den Sack geht, ist wie das Eltern/Kind-Verhältnis leidet, wenn man immer das Arschloch spielen darf, dass sie zum lernen zwingt. Der unfassbare Zeitaufwand im Verhältnis 1 Stunde Geschrei/Diskussion pro 10 Minuten lernen/Hausaufgabe. Und das bei drei Kindern.
Gratulation an alle, die "brave" Kinder haben, die offensichtlich gerne und freiwillig lernen. Von den regelmäßigen Fahrten zur Schule mehrmals pro Woche zum Abholen bzw Abgeben von Material will ich gar nicht erst reden.