Thema:
Re:Heute wieder weniger Fälle als vor einer Woche flat
Autor: Katze
Datum:20.04.21 14:49
Antwort auf:Re:Heute wieder weniger Fälle als vor einer Woche von Matt

>Die Zahl der durchgeführten Tests ist transparent und für jeden einsehbar. Ebenso der Anteil der positiven Tests. Die Kritik scheint mir, in Anbetracht der Tatsache, dass die Zahl der Tests stabil ist, der Anteil der positiven Tests jedoch gestiegen ist, unbegründet bis absurd.

Schon. Es ist auch klar, dass die ansteigende Positivrate bei den Tests keine gute Nachricht ist, es sei denn, sie wäre auf die Vorsortierung durch die Schnelltests zurückzuführen, dann müsste man den Effekt erst rausrechnen. Soweit ich weiss wird das aber nicht gemacht oder zumindest nicht veröffentlicht.

>Die einzige Kritik, die ich gelten lasse ist, dass wir es immer noch nicht geschafft haben, einfach mal eine ganze Region zu testen, bzw. drei/vier vergleichbare Regionen über D verteilt, um der Dunkelziffer auf den Grund zu gehen.

Einverstanden. Es wurde auch lange Zeit zu wenig sequenziert, nur jeder 900ste Test  als GB jeden 10ten oder so analysiert hat. Stellt sich die grosse Frage nach dem "Warum?". Die Kapazitäten wären da, momentan sind wir bei den PCR Testkapazitäten zu 50-60% ausgelastet.

>Andererseits ist das aber auch egal, denn wir sehen ja den Zulauf in den Kliniken. Das ist der relevante Wert.

Einer der wichtigsten. Der aber nicht in die Bewertungen eingeht nach aktuellem Stand.

>Geht dieser zurück, können wir davon ausgehen, dass auch die Infektionen in den vulnerablen Gruppen wirklich zurückgehen.

Kann man das auf die vulnerablen Gruppen beschränken? Momentan sehen wir's durch alle Altersklassen ausserhalb der ursprünglichen Gruppen gehen. Ist auch ein Faktor bei den Intensivbelegungen, die Jüngeren haben höhere Überlebenschancen, brauchen dadurch aber auch die Intensivbetreuung länger.

>Dann gilt es jedoch auch die anderen Gruppen zu schützen, Stichwort Long COVID, sprich man müsste dann zumindest die Fallzahlen betrachten, welche in den Arztpraxen aufschlagen.

Bzgl. Long Covid bräuchte man erst mal vernünftige Zahlen um zu bewerten ob es schlimmer ist als bei vergleichbaren etablierten Infektionskrankheiten.

>Ganz davon abgesehen, ist das Ziel, die Pandemie kontrollieren zu können, näher gerückt. Impfungen sei Dank. Wenn die mRNA Impfstoffe tatsächlich auch Long COVID heilen können, dann ist es geschafft. Also, durchhalten und einfach mal noch drei Monate  Füße stillhalten.

Für mich als passionierten Soziopathen ist das ja kein Problem. Ich bekomme nur aus dem Kollegen- und kleinen Bekanntenkreis, wie die teilweise zu kämpfen haben. Ich schreibe ja auch eher in die Richtung "erwartet nicht zu viel zu früh, das wird nichts". Um da noch etwas Hintergrund zu liefern Ich kenne ein paar Leute aus der Forschungsabteilung von einem der grossen Pharmakonzerne in der Gegend. Anfang Februar 2020 hatte ich mich da mal nach deren Eindruck erkundigt und die Antwort war wie folgt: Ja, muss man ernst nehmen, sehr ernst sogar, es wird vier Wellen geben, die zweite im Winter 2020/2021 wird die grösste sein, vor allem wegen der Dunkelziffer in der aktuellen(ersten), im Winter 2021/2022 kommt eine weitere, allerdings schon deutlich kleiner wegen Gegenmassnahmen und Impfungen und die vierte im folgenden Winter wird dann quasi nur noch in statistischen Auswertungen zu sehen sein. Impfstoffe wird es geben, vertrauenswürdige so ab Mitte/Ende 2021 (wird mittlerweile positiver gesehen, die mRNA Impfstoffe haben überzeugt). Und es wäre essentiell, möglichst viel und gezielt zu testen, um die Übertragungswege und Ausbreitung genau verfolgen zu können, weil ohne das keine gezielten Gegenmassnahmen möglich sind. Die Kommentare zu letzterem heutzutage kannst Du Dir wahrscheinlich vorstellen...


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