Thema:
Re:Manches ist aber auch recht haltlos flat
Autor: Boatsky
Datum:07.04.21 10:12
Antwort auf:Manches ist aber auch recht haltlos von Boabdil

Vorab: Ich habe das Video nicht gesehen, da ich mir wenig Neues erwarte. Aber deine Punkte werfen bei mir doch zwei Fragen auf:


>1. Waren und sind sich selbst die Virologen über verschiedene Maßnahmen uneins (No Covid ja oder nein, Lockdown ja oder nein, Maske tragen ja oder nein, Dritte Welle ja oder nein, Ansteckungsgefahr draußen ja oder nein).
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Ist das tatsächlich so "uneins"? Mir kommt es so vor, dass der ganz überwiegende Teil der Wissenschaft sich einig ist, welche Maßnahmen hilfreich sind und getroffen werden sollten. Daher halte ich es für wichtig, eventuelle Uneinigkeit genau zu definieren. Wenn 90% a) sagen und 10% b), dann gäbe es Uneinigkeit, die ich aber für relativ irrelevant halten würde, wenn es darum geht, politische Entscheidungen zu treffen.
Hinzu kommt in der öffentlichen Debatte zudem noch das weiterhin bestehende Problem, dass da Expert*innen anhand ihres akademischen Rangs bestimmt werden und nicht an dem eigentlich notwendigen Maßstab, und zwar der Anzahl relevanter Veröffentlichungen im Bereich der Virologie/Epidemiologie etc.


>2. Ist der politische Konsens niemals eine rein virologisch begründete Sicht. Sondern eine Betrachtung vieler Paradigmen, im Übrigen auch um die Kollateralschäden von Maßnahmen, die es abzuwägen gilt. Natürlich spielt da leider noch die Tatsache rein, dass wir Wahlkampf haben und populäre Gegebenheiten ebenfalls einfließen.
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Das stimmt, aber es gibt ja nun auch noch andere Wissenschaftszweige. Zur Ermittlung und Abwägung von "Kolleteralschäden" wären doch wahrscheinlich die Sozialwissenschaften hilfreich? Diese werden wohl noch schlechter von der Politik in die Entscheidungsprozesse eingebunden als Gesundheitswissenschaftler*innen, siehe auch hier: [https://www.deutschlandfunk.de/sozialforscher-zu-corona-beschluessen-was-wir-jetzt-machen.1148.de.html?dram:article_id=493588]


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