Thema:
Re:Astra Zeneca und die 7 Trombosen flat
Autor: hellbringer
Datum:18.03.21 14:04
Antwort auf:Re:Astra Zeneca und die 7 Trombosen von hootie_2K

>10 % aller milden Fälle haben schwere Langszeitnebenwirkungen? Gibt es da was Belastbares? Ich kenne jetzt inzwischen einige Fälle in meinem Umfeld inkl. älterer Menschen. Da hat praktisch keiner irgendwelche spürbaren Nachwehen. Schwere Langszeitfolgen ist schon ne Krasse Aussage, das müssen in Deutschland ja dann inzwischen Zehntausende sein. Nicht dass ich das in Frage stelle, hätte da aber gerne was belastbares gesehen. Zumal Langgzeitfolgen bei einer Erkrankung die seit gut einem Jahr bekannt ist, auch relativ ist.

Fast 490.000 Menschen in Österreich wurden seit vorigem Jahr positiv auf Corona getestet – zumindest zehn Prozent davon leiden noch Monate an den Spätfolgen. Auch Maarte Preller.

Die 32-Jährige hatte schon im März Covid, hat sich bald darauf erholt und ist wieder ihrem Beruf als Masseurin nachgegangen. „Ich habe mich eigentlich wieder gut gefühlt, aber im August hatte ich plötzlich einen Zusammenbruch, als ob ich wieder Corona habe.“ Fieber, Kopfschmerzen, Schwindel, Kurzatmigkeit, Herzrasen. „Alles in meinem Körper war auf Alarm.“ In Folge war sie bei sieben Ärzten – Blutbefunde, Lungenfunktion, Lungenröntgen, neurologische Untersuchungen, alles in Ordnung. „Die Ärzte suchen nach akuten Schäden – Dinge, die sie operieren oder mit Medikamenten bekämpfen können. Wenn sie nichts finden, kommt der Hinweis, dass man lieber zum Psychiater gehen soll. Dann muss es eingebildet sein.“

Preller war sich sicher, dass ihre Symptome echt sind und gründete Ende Jänner eine Selbsthilfegruppe – innerhalb kürzester Zeit wurde sie von rund 300 Betroffenen gefunden, die auf der Suche nach Antworten waren. „Unsere Patientengruppe ist bunt gemischt: von Eltern, deren siebenjährige Kinder betroffen sind, über Top-Sportler, Ernährungsberater bis hin zu Über-70-Jährigen. Menschen, die sich gesund ernähren, sich viel bewegen und auf ihre Gesundheit achten. Die können sich das nicht alle gleichzeitig einbilden.“

Sie alle haben ähnliche Krankheitsgeschichten, haben Ärzte und diverse Therapeuten abgeklappert und sind auf der Suche nach Hilfe. „Ärzte schauen einen dann oft mitleidig an und sagen, man muss Geduld haben“, erzählt Preller. „Ein netter Rat, wenn man nicht weiter weiß. Das Problem sei aber, dass die Krankenkassen keine Geduld haben und einen möglichst rasch gesund schreiben wollen. „Ich bin nicht einmal in der Lage, alleine für mich zu sorgen, aber die Chefärztin sagt, ich gehöre nicht in den Krankenstand, wenn ich nicht sagen kann, wann es besser wird oder neue ärztliche Untersuchungen nachweise.“ Betroffene aus der Gruppe stehen plötzlich ohne Versicherung da, weil sie nicht mehr arbeiten können und gesund geschrieben wurden.


[https://kurier.at/wissen/gesundheit/long-covid-wenn-die-symptome-einfach-nicht-aufhoeren/401217402]


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