Thema:
Re:Apotheken verdienten sich dumm und dämlich flat
Autor: euph
Datum:18.03.21 13:49
Antwort auf:Re:Apotheken verdienten sich dumm und dämlich von Link

>Ich kenne nur den Artikel aus der SZ, aber der scheint fast den gleichen Inhalt zu haben. Und da stand jedenfalls drin, dass mehrere Stellen innerhalb des Ministeriums vorab explizit auf den überhöhten Preis hingewiesen haben. Den Spahn dann trotzdem durchgesetzt hat, warum auch immer.
>
>Die Diskrepanz war also bekannt, da waren keine gründlicheren Preisermittlungen nötig.


Die SZ ist leider Plus, kann ich also nicht lesen. Im oben verlinkten Bericht heißt es nur:

Bereits Anfang November warnte das Fachreferat demnach den Minister vor "gravierenden Finanzwirkungen" und wies daraufhin, dass viele Anspruchsberechtigte "durchaus in der Lage sind",  die Masken "selber zu finanzieren". Acht weitere Referate zeichneten das klare Votum ausweislich der Unterlagen mit: "Verzicht auf die Verordnungsfähigkeit von FFP2-Schutzmasken". Doch mit grünem Stift notierte Spahn handschriftlich auf die Vorlage: "Nein, bitte um kurzfristige Erarbeitung eines ÄA". Das Kürzel steht für "Änderungsantrag". Und das Wort "kurzfristig" hatte Spahn extra unterstrichen.

Da steht erstmal nur, dass die Referate der Meinung waren, die Leute könnten sich die Masken grundsätzlich auch selbst kaufen und nichts davon, dass der Preis zu hoch sei. Der wurde ja auch erst später festgelegt.

Das Verfahren, wie der Preis dann ermittelt wurde, kann man (gerade im Nachgang) durchaus als nicht optimal ansehen. Aber unter dem Gedanken, schnell und unbürokratisch halte ich das zumindest ein stückweit für nachvollziehbar. Und gerade in der Zeit war das mit den FFP2-Masken ja nicht ganz so einfach und die Preisspanne durchaus nicht klein. Auch hier im Forum wurde da ja Quellen und Preise genannt, die von 1 Euro pro Stück bis weit über 3 Euro gingen, wenn ich mich nicht täusche. Und das Thema Verfügbarkeit spielt ja auch noch eine Rolle.

Und deshalb bin ich weiter zwiegespalten. Ja, gerade rückblickend sind die 6 Euro wohl zu hoch und auch mit 4 Euro hätte sich am Ende kaum eine Apotheker beschweren dürfen. Aber das hier innerhalb kurzer Zeit entschieden wurde und eben mal nicht erst lange ermittelt und verglichen wurde. Und wie gut die angeblichen Angebote von z.B. DM wirklich waren, dazu geben die Berichte ja auch nicht viel her.


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