Thema:
Re:AZ nur noch ab 65 oder schwer krank? flat
Autor: _bla_
Datum:16.03.21 09:14
Antwort auf:Re:AZ nur noch ab 65 oder schwer krank? von Phil Gates

>>Das wäre doch eigentlich logisch. Wenn es ein kleines Restrisiko gibt, dann mag das dann unakzeptabel sein für Menschen bei denen eine mögliche Coronainfektion nur ein sehr kleines Risiko darstellt. Bei jungen Menschen könnte also auch ein sehr kleines Restrisiko gegen eine Impfung sprechen. Aber für ältere Menschen für die Corona ein sehr großes Risiko darstellt, ist eine Impfung eben auch mit sehr seltenen schlimmen Nebenwirkungen empfehlenswert.
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>Lauterbach sagte, der Mist sei behandelbar. Und dann ist die Chance, dass junge Leute das überleben höher. Zudem sind Gerinnungsstörungen üblicherweise etwas, was vor allem bei älteren Leuten auftritt. Andererseits wird vermutet, dass es eine Wechselwirkung mit hormonellen Verhütungsmitteln sein könnte.


Mir geht es um darum das Risiko zu Nutzen Verhältnis zu minimieren, so das die mit AZ geimpften statistisch wesentlich mehr Nutzen aus der Impfung erhalten, als sie damit ein Risiko eingehen.
Dafür kann ich einerseits versuchen, das Risiko möglichst zu reduzieren oder aber ich kann versuchen, einen möglichst hohen Nutzen zu erzielen. Über das Risiko ist noch sehr wenig bekannt, also ist es schwer hier anzusetzen. Es gibt ja kaum Fälle, da hat man fast keine Chance etwas über die Risikoverteilung auszusagen. Das einzige was ziemlich deutlich scheint, ist das es wesentlich mehr Frauen betrifft als Männer. Wobei selbst das lediglich daran liegen könnte, das unter der geimpften wesentlich mehr Frauen sind, weil die eher in Berufen wie Pflegepersonal arbeiten, die mit Priorität geimpft werden. Die Vermutung ist ja auch das es sich um eine autoimmume Gerinungsstörung in Zusammenhang mit der Impfung handelt, da kann man aus der generellen Altersverteilung von Gerinnungsstörungen nicht darauf schließen, das auch diese spezielle Störung bei Älteren häufiger ist. Eher kann man sogar das Gegenteil vermuten, schließlich ist das Ganze in Kontinentaleuropa aufgefallen, wo meistens nur jüngere Leute mit AZ geimpft wurden, während bei wesentlich mehr Impfungen in UK, von vor allem älteren Menschen, nichts entsprechendes aufgefallen ist. Aber bei einer handvoll Fälle, bleibt das Minimieren des Risikos eher Kaffeesatzleserei. Viel bessere Daten haben wir aber zum Nutzen. Wir wissen das Corona, ein viel viel größeres Todesrisiko für alte Menschen darstellt.

Machen wir mal eine sehr vorsichtige Schätzung zum Todesrisiko durch eine AZ Aussetzung. Wir haben gerade ungefähr eine Inzidenz von 100 pro 100.000 Personen und Woche, gehen wir mal sehr optimistisch davon aus, das es zu keiner nennenswerten Steigerung der Zahlen kommt. Eine optimistische Studie geht davon aus, das wir dank J&J lediglich einen Monat mehr bis zum Durchimpfung brauchen, machen wir mal vier Wochen daraus, dann landen wir bei etwa 0.4% Infektionsrisiko in dieser Zeit. In der Gesamtbevölkerung sind rund 3% der Infizierten gestorben. Für die Gesamtbevölkerung ergibt sich daher durch die Aussetzung ein Todesrisiko von rund 120 pro Million. Schon das ist viel viel höher als das mögliche Todesrisiko durch die Impfung. Dort hatten wir 3 Todesfälle bei 1,6 Millionen Dosen. Selbst im ungünstigen Fall wären das lediglich 3,75 Todesfälle pro Million. Aber schauen wir uns das jetzt mal nach Alter an: Bei den 20-50 jährigen liegt das Todesrisiko einer Coronainfektion bei 0.1%. Da landen wir dann bei 4 Todesfällem pro Million durch eine verzögerte Coronaimpfung, da ist es möglicherweise tatsächlich eine gute Idee auf eine Impfung mit AZ zu verzichten. Bei den 60-70jährigen liegt das Todesrisiko einer Coronainfektion hingegen schon bei über 5%, da landen wir dann bei 200 Toten pro Mio. durch eine verzögerte Impfung, da sollte man dann lieber AZ einsetzen. Bei den 70-80jährigen verdreifacht sich die Todesrate da wird es dann noch eindeutiger für AZ. Zwischen 50 und 60 liegt das Risiko bei einem knappen Prozent, dort ist dann vermutlich das Risiko durch eine verzögerte Impfung immer noch größer als durch AZ. Je nach Altersgruppe liegt das Risiko zu Nutzen Verhältnis also irgendwo zwischen 1 zu 1 und 1 zu 600. So viel besser werden die Behandlungsmöglichkeiten der Thrombosen bei jüngeren auf keinen Fall sein.


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