Thema:
scheiße ey... flat
Autor: Nostra8
Datum:09.03.21 12:19
Antwort auf:Re:Deutschland verliert 9000 Pflegekräfte - Danke für nix.. von Shodan

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>>Nicht dass ich das relativieren will. Aber sind 0,5 % angesichts der harten Belastungen wirklich viel? Interessant wären da ein paar mehr Details zur Alterstruktur , Anstellungverhältnissen, etc.
>>Mir fehlen hier Vergleiche , Schwankungen allgemein, usw. Mit solchen Zahlen kann man m.E. nichts anfangen.
>>Mal davon abgesehen dass ich den Umgang mit Pflegekräften insgesamt für katastrophal halte angesichts der wirklich wichtigen und harten Aufgaben die in der Pflege geleistet werden.
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>Ich hab durch enge Kontakte zu verdi und dem DBfK einen ganz guten Einblick, zumindest für meine Region hier. Und ja, es ist dramatisch. Wir haben zb etliche freie Stellen die jetzt schon ins zweite oder dritte Jahr gehen, und nicht besetzt werden können.
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>Es gibt zu wenig Nachwuchs. Der Nachwuchs der dann tatsächlich nachkommt bleibt im Schnitt nur ca. 3-5 Jahre im Beruf. Die Pflege ist stark überaltert.
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>Vor 5 Jahren wärst du als Unfallopfer auf meiner Station exzellent versorgt worden. Heute darfst du an manchen Tagen froh sein wenn du die Schicht überlebst, da immer mehr unerfahrene Kollegen am Bett stehen. Die Zeit für Einarbeitung fehlt hinten und vorne. Und die alten, erfahrenen resignieren und reißen sich auch kein Bein mehr aus.


das war auch mein erster Gedanke. 9.000 Kündigungen bei 1,8 Mio erscheint im ersten Moment nicht viel, aber die Meldungen der letzten Monate sind nun eher das genaue Gegenteil von Werbung für eine Berufsgruppe, die eigentlich schon vor der Pandemie eher unterbesetzt war. :(

Die "Folgeschäden" sind wohl noch gar nicht abzusehen und ich gehe jetzt einfach mal davon aus, dass die "Ehrenpflegas" nicht unbedingt das Ruder rumreißen können.

An dieser Stelle auch mal ein riesen großes Dankeschön für deine Einblicke und deinen Einsatz, deine Kollegen und deine Berufsgruppe in Gänze!


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