Thema:
Re:MDR zu Taiwan flat
Autor: Transistor
Datum:27.02.21 13:06
Antwort auf:Re:MDR zu Taiwan von _bla_

>Ich halte das mit der Insellage für tatsächlich gar nicht so irrelevant. Natürlich kann man die Grenzen überwachen, aber in dem Moment, wo man einen solchen Schritt macht, ist es meistens schon zu spät. Eine Insellage oder eine andere Barriere (kann bspw. auch eine sprachliche oder kulturelle Barriere sein) sorgt eben dafür das schon bevor man das Virus richtig im Blick hat, weniger Reiseverkehr stattfindet. Gerade sowas wie Leute die täglich zur Arbeit über die Grenze pendeln sind ein großes Problem und aufgrund der wirtschaftlichen Auswirkungen ist man damit auch zurückhaltend das zu verbieten. Sobald der Ernst der Lage erstmal erkannt ist, bringt die Insellage tatsächlich nicht so viel, davor aber eben schon. Und gleichzeitig erklärt das eben, warum bspw. Großbritanien eher wenig von der Insellage profitiert hat. Dort gibt es zwar die Insellage, aber gleichzeitig einen so intensiven Reiseverkehr mit Europa, das die Insellage nichts gebracht hat.


Das dieses Virus kursiert war seit spätestens Anfang 2020 bekannt (Webasto war im Januar). Passiert ist nicht viel. Selbst als die Einschläge mehr wurden (Ischgl) sind die Leute nach der Rückkehr noch auf Arbeit gerannt. Von den ewig offenen Flughäfen ganz zu schweigen. Dann auf das fehlende Wasser an den Grenzen zu verweisen ist schon arg dünn. Noch dazu ist Europa insgesamt zu großen Teilen auch von Wasser umgeben und die Grenzen in Richtung Osten sollten mehr oder minder kontrolliert sein.
Auch wenn man einzelne Länder wie das von dir erwähnte Großbritannien oder auch Spanien (auch kaum Landgrenze) herausgreift sieht es dort kaum besser aus und ich glaube auch nicht dass in Asien die Verflechtungen so viel geringer sind. Taiwan, Südkorea und Japan sind doch nicht abgeschottet von der Welt - weder touristisch noch wirtschaftlich.
Es ist einfach ein ziemliches Gestümper verbunden mit Arroganz (was soll man "von denen" schon lernen, wir sind hier der Musterschüler) und der typischen Assigkeit unserer Gesellschaft, wo in nicht eben kleinen Bevölkerungsteilen gegenseitige Rücksichtnahme hinter der persönlichen Freiheit zurückstecken muss.

On Top noch die ewige Lamentiererei hinsichtlich Datenschutz weil für einen begrenzten Zeitraum Bewegungsprofile erstellt werden müssten, statt dafür Sorge zu tragen, dass dies nach Ende der Pandemie wieder abgeschafft wird.
Da lässt man sich lieber an allen anderen Ecken und Enden deutlich stärker Einschränken (Schließungen, 15km Bewegungsradius,...) statt das aus meiner Sicht geringere Übel in Kauf zu nehmen.

Transistor


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