Thema:
Re:Ich versteh das mit der Perspektive nicht flat
Autor: hootie_2K
Datum:10.02.21 15:33
Antwort auf:Re:Ich versteh das mit der Perspektive nicht von suicuique

>>>>Es sei denn man lebt in einer Blase, hat keine Kinder, keine Freunde und Bekannte die auf dem Zahnfleisch gehen psychisch wie wirtschaftlich.
>>>
>>>Dass jemand verständnisvoller bzw. leidensfähiger ist kann natürlich gar nicht sein, gell?
>>>Kann nur daran liegen dass es "asoziale Kellerkinder" sind die eh nie raus gehen.
>>>So hat es bei Dir grad geklungen ...
>>
>>Also ehrlich, wenn man nicht verstehen kann, warum viele Menschen so langsam eine Perspektive brauchen.......da muss man kein Empathiebolzen sein, um das nachvollziehen zu können.
>
>Ich verstehe dass es einem schlecht geht.
>Ich verstehe dass Leute wollen dass alles wieder "möglichst normal" wird.
>Dass man will dass sich die Gesamtsituation ändert.
>DAS verstehe ich.
>
>Ich verstehe nicht warum es dafür eine Perspektive braucht.
>
>Hier hast du eine Perspektive:
>"In zwei Jahren sind die Einschränkungen Geschichte."
>Besser so?
>Natürlich nicht. Denn die Leute die eine mangelnde Perspektive beklagen wollen keine langfristige Perspektiven hören sondern eine kurfristige ankündigung von Erleichterungen.
>
>Und wie soll man eine solche Erleichterungs-Perspektive (nenn ich mal so) geben können wenn sich die Situation alle zwei Wochen ändert? Sei es aufgrund von Mutationen, neuen Erkennntissen zur Impfwirksamkeit und Liefermenge von Impfstoffen, neuen Erkenntnissen zu Langzeigfolgen und dem Krankheitsverlauf etc pp?
>
>Ich mein, ist Dir wirklich geholfen wenn man jetzt ankündigt die Kitas/Schulen/Geschäfte Angfang März zu öffenn und in 2 Wochen werden diese Ankündigungen revidiert?
>Das kann doch nicht die Perspektive sein die man vermisst oder?
>

Natürlich wird das so kommen und ich finde es auch richtig, also die Ankündigung dass es Lockerungen geben wird, nicht dass die nach 2 Wochen wieder Geschichte sind. Nehmen wir mal an, wir hätten keinen Impfstoff. Ich bin mir sicher, wir hätten inzwischen andere Strategien entwickelt, um mit der Situation umzugehen. Der lockdown ist keine Strategie, er ist ein Offenbarungseid.


>Aber - und das ist gerade mein Punkt - eine andere verläßliche und sachgerechte Perspektive ist grad nicht möglich.
>

Natürlich ist die möglich indem man transparent macht, ab welchen Werten (z.B. Entlastung der Krankenhäuser, Rückgang der Hospitalisierung, etc.) man mit Lockerungen beginnen möchte und wird. Das Leben ist nicht ohne Risiko, man wird in Kauf nehmen müssen, dass es auch wieder einen Anstieg der Fallzahlen geben wird, man muss dementsoprechend wachsam sein und dynamisch sowie regional reagieren. Der soziale Sprengstoff der durch einen dauerhaften lockdown entsteht, ist m.E. nicht klein zu reden.

>Alle anderen sinnvollen Maßnahmen wie Umstellung des Unterricht auf online sind eben keine Sachen die man als Perspektive aus dem Ärmel schüttelt. Das lassen auchdie föderalen Strukturen oft nicht zu. Das wäre auch nur eine langfristige Perspektive die Headi wohl kaum aufbauen würde. Die kann er schlecht meinen.
>
>Und da verstehe ich eben nicht wie man diese Gesamtsituation nicht verstehen kann und eine "mangelnde Perspektive" beklagt.
>
>Ich denke wir sollten uns auf das "agree to disagree" verständigen, anstatt uns gegenseitig vorzuwerfen "nichts verstehen zu wollen".
>
>gruß


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