Thema:
Re:Freiheit! flat
Autor: Beauregard
Datum:08.02.21 15:01
Antwort auf:Re:Freiheit! von Lord Chaos

>Ernsthafte Frage - welche Optionen denn? Ich komme ja aus BaWü, und ich sehe da jetzt nicht wirklich viele Parteien, die da wirklich sich anders positioniert und etwas zu sagen haben.

Es geht mir gar nicht um ne andere Position zu Corona, sondern wollte  nur meiner generellen Unzufriedenheit mit den Grünen in Ba-Wü Ausdruck verleihen. Und ich überlege tatsächlich mal „alternativ“ zu wählen, also nicht AFD, aber ne Kleinpartei, die meine tendenziell sozio-ökologischen Interessen eher vertritt als die Etablierten. Ich weiß, dass das taktisch eher unklug ist, aber ich sehe für mich keine Alternative:(


>Natürlich muss man da differenzieren - ich sehe das so, schon der Lockdown light war weniger wissenschaftlichen Erkenntnissen geschuldet, sondern mehr, dass man es den Leuten irgendwie noch Recht machen wollte, und man hat darauf gehofft, dass die Leute irgendwie auch eigenverantwortlich handeln, das wurde auf der PK damals von Merkel, die wirklich sehr deutlich an die Leute appelliert hat, sie mögen ihre Sozialkontakte auf ein Minimum herunterfahren, so kommuniziert - aber der Mensch hört halt gern, was er hören möchte, das hast du ja im Forum auch gesehen. Marke "solange es nicht verboten ist...".
>Wundert es dich denn da wirklich, wenn die Politik dann eben zu Verboten greift? Ist es wirklich so schwer zu verstehen, dass man zu einer Ausgangssperre greift, wenn es Leute nicht einmal schaffen, Zuhause zu bleiben, sondern sich Abends dann gepflegt bei Freunden treffen?


Verstehe ich alles, aber wie schon beschrieben fände ich eine einheitlichere Linie besser vermittelbar. Ich finde auch schwer zu beurteilen, wieviele wirklich auf alles sch..... und alles zu untergraben versuchen, was geht. In meinem Umfeld schränkt sich jeder ein, aber es schließt sich halt auch niemand daheim ein und lässt sich die Lebensmittel vor die Haustür liefern. Das wäre ja eigentlich, zumindest coronatechnisch, das effektivste.

>Ich versteh auch, dass die Nerven der Leute blank liegen, das geht mir auch kein Stück anders, mir fehlt mein Barbier, mir fehlt es, mal mich mit Leuten treffen zu können, mich schlaucht meine Arbeit, trotz Kurzarbeit wirklich sehr, weil nichts zu planen ist & die Zündschnur der Kunden ist extrem kurz, ich wohne seit November in einer Stadt, in der ich NICHTS gesehen habe außer meinen Store, Supermärkte und meine Wohnung, ich mache mir megaviel Sorgen, ob meinem AG nicht auch irgendwann die Puste ausgeht, aber weißt du, was mir mehr Sorge bereitet?

Das ist natürlich absolut beschissen für dich und dein Durchhaltevermögen wirklich erstaunlich. Ich weiß nur nicht, ob die Mehrheit der Bevölkerung a) diese Disziplin überhaupt aufbringen möchte und b) diese Disziplin aufbringen kann. Selbstkontrolle ist halt unterschiedlich ausgeprägt.
Im Sport früher konnte man immer gut sehen, wann bei wem der Zeitpunkt gekommen ist, an dem er/sie trotz besseren Wissens nicht mehr bereit war gegen große Unterlegenheit anzukämpfen.

>Die Befürchtung, dass die Politik sich aus einem Druck heraus zu mehr Lockerungen hinreißen lässt & wir das später doppelt und dreifach bezahlen dürfen, anstelle jetzt eben nochmal die Arschbacken zusammenzukneifen.

Ich möchte gar keine großen Lockerungen verlangen, einheitlichere und klare (weniger kleinschrittige) Regeln würde mir als Signal schon reichen. Wurde ja aber letzte Woche schon öfters angesprochen, insofern bin ich mal vorsichtig optimistisch.

>Und ja, mir missfällt es auch, dass jedes Bundesland ihr eigenes Süppchen kocht, aber das ist halt auch unserem politischen System geschuldet, welches man nicht so einfach umsteuern kann.

Über das System kann man hinterher reden, aber ich glaube bei manchen MinisterpräsidentInnen ist mittlerweile angekommen, dass zumindest die Kommunikation und Selbstdarstellung noch deutlich Luft nach oben hat.

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