Thema:
Re:R-Wert, Impfstoff-Wirksamkeit, Impfstrategie… flat
Autor: _bla_
Datum:30.01.21 21:28
Antwort auf:R-Wert, Impfstoff-Wirksamkeit, Impfstrategie… von :N.G.E:

>Es erhärtet sich die Annahme, dass sich die neuen Mutationen durchsetzen, was zu einem Anstieg des R-Wertes führt und folglich eine höhere Durchseuchung/Immunität (>=80%) nötig ist, damit die Pandemie endet.
>
>In Deutschland leben ~14 Mio. Minderjährige (~16,5%), die nach der derzeitigen Impfstrategie nicht geimpft werden (Schwangere; Menschen die nicht geimpft werden können; etc.; mal außen vor). Wir bräuchten demnach eine Impfquote von nahezu 100% unter den Erwachsenen – mit Impfstoffen, die eine Wirksamkeit von deutlich mehr als 90% versprechen.
>
>Macht es da überhaupt Sinn auf Impfstoffe zu setzen, die nur mäßig wirken?


Als Dauerlösung natürlich nicht, aber zwischendurch hilft natürlich auch so ein Impfstoff besser als keiner. Wir sind ja auch nicht darauf angewiesen, den R-Wert ausschließlich mit Hilfe von Impfungen unter 1,0 zu halten. Sachen wie Masken tragen, Kontaktverfolgung und Tests kann man ja gut noch länger weiter machen und auch das hat schon einen sehr sehr großen Einfluss auf den R-Wert. Im Extremfall würden man einen Lockdown machen, obwohl schon sehr viele Menschen geimpft sind, da würde dann der R-Wert auf 0,5 oder so was fallen und du hättest in kürzester Zeit nahezu gar keine Infektionen mehr. Und sobald du fast kein Fälle mehr hast, dann kannst du halt auch Extremkontaktverfolgung machen und das gesamte Umfeld eines Infizierten testen.

>Welche möglichen Folgen hat das aktuelle Vorgehen auf den Evolutionsdruck des Virus und die Entstehung weiterer (gefährlicherer) Mutationen?

Erstmal hilft es dagegen sehr viel, wenn man die Anzahl der Neuinfektionen senkt, das senkt dann auch die Chance das neue Mutationen entstehen. Und die aktuellen  Mutationen sind entstanden, noch völlig ohne evolutionären Druck durch einen Impfstoff, einfach nur weil es der Verbreitung des Virus hilft, mehr Leute anzustecken, bzw. Leute anzustecken, die schon mal infiziert waren. Es gibt aber nur begrenzte Möglichkeiten für das Virus sich so zu verändern, das er vom Immunsystem nicht mehr erkannt wird, denn gleichzeitig muss die eigentliche Funktion des Spike, nämlich das Andocken an den Zellen ja erhalten bleiben. Und auch bei den Mutationen bleibt ja ein gewisser Schutz vorhanden, die Chance das die Leute schwer erkranken scheint bei den Geimpften immer noch deutlich kleiner, auch wenn der Schutz nicht mehr perfekt ist. Im schlimmsten Fall dürfte es halt auf das Grippe Szenario hinauslaufen: Es gibt jedes Jahr einen neuen Impfstoff, angepasst die jeweils wichtigsten Mutationen.


< antworten >