Thema:
Und jetzt? flat
Autor: Telemesse
Datum:21.01.21 12:24
Antwort auf:Erster Tote nach erneuten Ansteckung in Deutschland von Goldfisch

>Der Landkreis Freudenstadt, in dem der Mann lebte, war zudem der erste Landkreis in Deutschland, in dem die in Großbritannien entdeckte Virusmutation B.1.1.7 auftauchte.
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>Nach Ansicht des Landesgesundheitsamtes gibt es jedoch "keinen epidemiologischen Hinweis", dass der Verstorbene mit dieser Mutation in Berührung kam. Deshalb wurde vom örtlichen Gesundheitsamt auch keine genaue Virusanalyse, eine so genannte Genomsequenzierung, in Auftrag gegeben. "Nur bei den Fällen, bei denen eine Reiseverbindung nach Großbritannien, Südafrika oder Irland besteht, würden wir dem Gesundheitsamt Bescheid geben, eine Sequenzierung zu veranlassen", erläutert Christine Wagner-Wiening vom Landesgesundheitsamt.

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>Wäre es nicht wichtig zu erfahren ob man sich mit der Variante ein zweites Mal anstecken kann?
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>[https://www.tagesschau.de/investigativ/ndr-wdr/corona-reinfektion-101.html]
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>In Südafrika wurden wohl 4326 Reinfektionen registriert.


Diese ganzen Halbinformationen bringen defacto rein gar nichts. Die Mutationen sind mit ziemlicher Sicherheit längst hier im Umlauf, für eine Abschottungsstrategie ist es daher längst zu spät. Es wird auch nichts bringen jetzt fieberhaft nach den Mutatioenn zu suchen. Die Genom Sequenzierung um das festzustellen ist aktuel viel zu aufwendig und zeitintensiv. Bis da mal verwertbare Ergebnisse vorliegen ist der Zug für Kontaktverfolgungen auch schon sicher durchgerauscht. Die Mutationen die sich schneller verbreiten werden über kurz oder lang die "langsameren" Varianten verdrängen. Wenn sich die Varianten normal (wie bei Viren regelmäßig der Fall) verhalten, ist die Wahrscheinlichkeit zumindest mal recht hoch das dieses harmloser werden.
Aber wie gesagt, bisher sind alle Mutmaßungen und Prognosen ein riesengroßer Spekulatius. Das einzige was man wirklich als aussagekräftig einstufen kann sind die Hospitalisierungs- und Sterberaten. Hier sollte man also beobachten ob sich das Verhältnis zwischen Positivbefunden und Hospitalisierung verändert um eine Veränderung der Gefährlichkeit beurteilen zu können und basierend darauf die weiteren Mßnahmen koordinieren zu können. Die aktuelle Situation jedenfalls, bei der aus jeder windigen Halbfaktennachricht direkt Untergangsszenarien prognostiziert werden, die dann als Grundlage für Maßnahemn herhalten sollen, ist langsam aber sicher nicht mehr nachvollziehbar.

Btw. die Virusvariante ist zwar in UK erstmalig nachgewiesen worden, weil dort, im Gegensatz zu vielen anderen Ländern, überhaupt genauer untersucht wurde. Es gibt doch aber überhaupt keine Gewissheit das es auch tatsächlich von dort kommt. Das kann genauso gut von ganz woanders eingetragen worden sein. Insofern ist ja schön das eine Sequenzierung vorgenommen wird wenn Verbindungen nach UK oder Südafrika bestehen, im Endeffekt nützt das am Ende doch aber auch genau gar nix, bis wir dann irgendwann durch Zufall erfahren das einer der aus Brasilien/Türkei/Italien/Spanien/Moskau eingereist ist auch mit der gleichen oder einer anderen Variante infiziert war.


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