| Ich kann sowas nicht mehr hören! |  |
>Es geht darum, dass entscheidende Weichen nicht genutzt wurden (z.B. Flugverkehr einstellen, sich im Sommer Gedanken über ein Worst case Szenario machen, Impfstrategie), sondern ein halbgarer Blumenstrauß offeriert wird. Aus purer Verzweifelung wird dann ein Maßnahmekatalog innerhalb kürzester Zeit wieder umgeschmissenen, plötzlich gilt etwas was vorher nicht so war, es gibt Widersprüche, Regelungen, die nicht mehr nachvollziehbar sind. Die Bevölkerung hat in der Masse vermutlich seit dem 06.01. aufgegeben. Akzeptanz und Vertrauen als wichtigste Ressourcen schwinden.
Nein, das predigst und beschwörst Du hier seit Anfang des Jahres nur 24/7. Ich kann in meinem Umfeld nicht ansatzweise einen Rückgang der Disziplin erkennen.
IMO ist derzeit das Hauptproblem, dass bereits existierende Homeoffice-Möglichkeiten nicht konsequent zu 100% auch genutzt werden. Im Frühjahr 2020 waren mehr Leute dauerhaft im Homeoffice, und das ist absurd.
>Ich finde es auch gerade in diesem Unterforum immer bemerkenswert wie Menschen, sofern sie von einer Maßnahme nicht wirklich betroffen sind, gleich dafür sind ohne auch mal ansatzweise an die Konsequenzen zu denken. Wie war das noch einmal mit fehlender Empathie?
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>"Jau ÖPNV sofort dicht machen. Endlich!" Auf den Hinweis wie die Krankenschwester, der Arzt, die Kassiererin zur Arbeit kommen soll, gibt es dann nur stilles Schweigen.
Und mir geht auf die Eier, dass man Politiker pauschal immer nur für Vollidioten hält. Glaubst Du wirklich, dass jemand heuer eine Verordnung erlassen würde, die medizinisches Personal von der Arbeit fernhält?
Das ist haarsträubender Unsinn! Fataler, realitätsfremder Zynismus, der nur ohne Not noch schlechtere Laune verbreitet und den Urheber selbst unnötig Kraft kostet!
Lieber wenigstens einmal über den Tellerrand schauen zu Ländern, die entsprechende Maßnahmen schon praktizieren. Und man wird sofort merken: Natürlich gibt es dort auch sinnvolle Ausnahmen, natürlich schießt man sich nicht strohdoof selbst ins Bein.
>Auf den Umstand, dass sich sozial schwache Menschen FFP2 Masken nicht leisten können? "Hey, deal with it. Wer nicht mal 3€ für eine Maske hat, der hat ganz andere Probs."
Darauf gab es hier ja auch ordentlich Gegenwind.
>Kitas dicht? +1 yolo, habe keine kleinen Kinder.
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>Mittlerweile habe ich auch den Eindruck, dass uns die Kollateralschäden dieser Maßnahmen völlig egal sind: Sei es die Kindeswohlgefährdung, den bildungstechnischen Rückstand, die sozial isolierten mit Depressionen, Alkoholkranke, Obdachlose, Menschen in Kurzarbeit etc. Die Wirtschaft haben wir ja schon lange aufgegeben.
Hätten wir das alles aufgegeben, würden wir nicht so eine Maßnahmen-Achterbahnfahrt hinlegen. Man will hier laufend allen irgendwie gerecht werden und gleichzeitig bestmöglich die Pandemie bekämpfen. Und da gibt es keine Patentlösung, das bleibt ein beschissener Breakdance auf der Rasierklinge.
>Hauptsache die Zahlen gehen runter. Sie gehen aber leider nicht runter. Und keine der Maßnahmen hat wirklich signifikant etwas gebracht.
Was für ein Unfug. Schon die Maßnahmen vom November haben das exponentielle Wachstum gestoppt. Das war und ist immer die dringlichste Aufgabe, und das hat geklappt.
Leider hat man nur nicht landläufig auf Merkel, Söder und Lauterbach gehört und schon früher fester auf die Bremse getreten. Deshalb ist das Niveau, auf dem wir seit zwei Monaten so ziemlich stagnieren, ziemlich beschissen.
Ergo: Will man die Infektionszahlen senken, muss man noch mehr tun. Und tut man es nicht, bekommt man weiterhin Tag für Tag fürchterliche Rechnungen dafür serviert.
>Mittlerweile muss sich die Politik mal ernsthaft fragen was noch verhältnismäßig ist und welche Maßnahmen direkt auf eine Reduzierung der Zahlen abzielen. Seit November wird da aber aufgrund der fehlenden Kontaktverfolgung im absoluten Blindflug agiert, ohne zu wissen woher das Infektionsgeschehen resultiert. "Zahlen, daten Fakten? Ach, da mal etwas machen, ach da wieder schließen. Mal gucken, ob das Experiment glückt."
Du hast schon mirbekommen, warum man schon lange vor dem Herbst den Inzidenz-Grenzwert auf 50 festlegte? Weil nur dann noch eine lückenlose Kontaktverfolgung gewährleistet werden kann? Das wurde immer transparent so kommuniziert!
Das hat sich leider auch als zutreffend entpuppt. Deshalb will man unbedingt dorthin zurück! Man will den "Blindflug" beenden, abet dafür müssen vorher auf anderem Wege die Zahlen gesenkt werden!
Deshalb muss man eigentlich weitere Verschärfungen begrüßen, wenn man sich wieder Kontrolle über die Pandemie wünscht.
Man kann nicht gleichzeitig die Maßnahmen verdammen, im Raum stehende Verschärfungen verteufeln und auch noch die Rückkehr zur optimalen Pandemiekontrolle fordern. Woher soll die denn kommen? You can't have your cake and eat it, too!