Thema:
Re:Patchwork und Corona flat
Autor: token
Datum:06.01.21 08:56
Antwort auf:Patchwork und Corona von Jammin

>
>Zum Verständnis:
>
>Patchwork-Familie
>
>Tochter lebt bei der Mutter, ist aber aufgrund gemeinsamen Sorgerechts am Wochenende und in den Ferien auch regelmäßig beim Vater, hat dort eigenes Zimmer und trifft ihre Halbgeschwister. So gesehen also 2 Haushalte mit weiteren Lebensgefährten und weiteren Kindern.
>
>Gibt es Regelungen für sowas? Ist die Tochter im Haushalt des Vaters jetzt Gast/Besucher oder Teil des Haushalts (sie ist 14+)? Darf also (rechtlich gesehen, unabhängig von der Frage wie sinnvoll das aktuell ist) weiterer Besuch empfangen werden oder nicht?
>

Nach meinem Verständnis ja, also ein Haushalt darf "eine" Person empfangen, Familienstände werden dabei wohl ignoriert.
Bei Geschwistern wäre es streng nach Regeln schon problematisch.

Ich würde das ganze nicht zu sehr zerkopfen. Bei solchen Leitfäden ist wichtig dass sie halbwegs kompakt darstellen worum es geht. Würde man jetzt hingehen und solche Vorgaben bis ins letzte auf Sonderfälle und deren faire und sinnhafte Behandlung ausklamüsern, hätte man schnell etwas was nicht mehr auf verständliche Powerpoint-Folien passt, sondern eine typisch deutsche Paragraphenbibel mit Unterpunkten zu Unterpunkten.

Nicht ohne Grund wird auch ausdrücklich gesagt, private Haushalte werden nicht kontrolliert. Es wird also schon pro forma die Grauzone aufgemacht.
Diese Vorgaben werden eher schlagend wenn es um Pflegeeinrichtungen geht, und da ist eine schärfere Ausrichtung ja so bitter sie ist auch nicht verkehrt, weil hier auch Personal rumschlawinert und Bewohner oder Patienten in der Regel eh schon höheren Risiken ausgesetzt sind.

Als Wochenend-Papa hab ich mich bei Regelungen schon mehrfach gefragt ob man für diese Konstellation irgendwie blind ist und warum Eltern die ihre Kinder sehen möchten oder teilweise auch organisatorisch müssen sich mit Regeln konfrontiert sehen die auch für Leute gelten die sich auf ein Bier treffen.
Klar, dem Virus sind Familienstände egal, nur ist sowas wie ein geteiltes Sorgerecht halt keine flüchtige Bekanntschaft, aber eben dennoch ein anderer Haushalt.

Ich würde da wie gesagt nicht zu viel drüber nachdenken.
Kontakte auf Minimum runter, Maske tragen, möglichst Homeoffice, auf Abstände achten. Halten sich alle Beteiligten ist schon sehr viel gewonnen. Darüber ob ich mein Kind sehen darf oder nicht lasse ich mit mir nicht diskutieren. Klar, als es mal eine Quarantäne gab haben wir uns daran gehalten, aber sonst?
Ich glaube auch nicht dass ein Politiker ein ernsthaftes Ansinnen hätte sowas als Hochrisikoszenario zu unterbinden, da käme er nämlich wie du ja selbst feststellst an anderen Flanken in ziemliche Erklärungsnot.


< antworten >