Thema:
Re:Begriff "Empathie" flat
Autor: Telemesse
Datum:01.01.21 15:35
Antwort auf:Re:Begriff "Empathie" von Droog

>>Da sollte man imo schon differenzieren. Die die hier im Forum mal Unmut äußern würde ich eher in die Kategorie derer, die gestreßt und genervt sind und so langsam einen Lagerkoller bekommen was eben auch mal zu Aussagen führt, die eventuell übers Ziel hinaus schießen und aus der Emotion heraus abgefeuert wurden. Das sollte man imo nicht überbewerten.
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>Aber warum Lagerkoller? Man ist doch in Deutschland überhaupt nicht eingesperrt und wir hatten zwischenzeitlich auch über Monate viele Dinge geöffnet und man konnte sogar ins Ausland verreisen. Jetzt ist doch sowieso eine völlig Stubenhocker-Jahreszeit. Hier fehlt mir wirklich die Empathie.
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Empfindet eben jeder anders. Wir sind sonst immer viel unterwegs. Das sind jetzt keine großartigen Reisen oder  Auslandsaufenthalte aber wir fahren am Wochenende immer wieder mal gerne nach Nürnberg/Erfurt/Leipzig/Würzburg/München zum Sightseeing, Shopping in einen Freizeitpark o.ä. Auch ansonsten gehen wir öfters mal zum Essen, treffen uns mit Bekannten, sitzen gesellig zusammen oder besuchen Verwandte/Bekannte in der Nähe.
Das alles haben wir dieses Jahr im ziemlich runtergefahren und seit Oktober praktisch auf Null reduziert. Und ja, mir fällt langsam aber sicher zu Hause die Decke auf den Kopf. Dazu habe ich hier noch eine 14 jährige Teenagerin sitzen,  bei der der Drang sich mit ihren Freunden zu treffen immer größer wird, was zunehmend auch Konfliktsituationen verursacht. Auch auf der Arbeit habe ich immer mehr organisatorische Probleme, die einen deutlichen Mehraufwand verursachenund für die ich auch noch keine dauerhafte Lösung habe.
Und ja, ich kann natürlich die Notwendigkeit der aktuellen Maßnahmen nachvollziehen und dennoch geht mir die aktuelle Situation zunehmend auf die Nüsse und ich merke wie mein Nervenkostüm immer dünner wird und ich zunehmend gereizt aufjegliche Pillepalle reagiere. Mittlerweile habe ich auch Netflix/Prime/Joyn & Co. von vorne bis hinten durchgeschaut, so viel Videogames gespielt wie schon lange nicht mehr und das komplette Internetz durchgelesen.
D.h. ich habe derzeit die Schnauze gestrichen voll. Je länger ich Zu Hause hocke umso schlimmer wird das. Insofern bin ich fast froh wenn ich ab Monatg wieder auf der Arbeit bin, da ich mich da zumindest etwas ablenken kann.

>Bei wirklich jungen Menschen kann ich es verstehen, aber muss man wirklich als Mitt-Vierziger noch groß am WE durch Straßen ziehen? Normal ist das sicherlich nicht. Klar, ein paar mal im Jahr ist eine Kneipentour mit alten Freunden sicherlich nicht verkehrt, aber hier scheinen einige überhaupt keine Ruhe im Arsch zu haben. Man bekommt den Eindruck diese Leute haben ihre Jugend "verschlafen" und wollen jetzt noch alles nachholen.
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>Es ist erschreckend wie wenig manche mit sich selbst anzufangen wissen.
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>>>Ausgerechnet hier, wo man alle Infos für die Gründe in Massen seit Monaten präsentiert bekommt. Wieso soll ich da Mitleid/Emphatie/Verständnis für eine  Person empfinden welche offenkundig sich nicht informiert und/oder Informationen ignoriert und/oder der das reale Leiden anderer total scheißegal ist, Hauptsache man persönlich kann wieder bedenkenlos konsumieren?
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>>>Das jemand sozialen Luxus vermisst (Veranstaltungen mit vielen Menschen, Konzerte, Kino, Bäder etc.) und persönlichen Freiheit und Unbeschwertheit (ohne Vorbereitungen wie Masken einfach einkaufen, keine Abstände beachten etc.) ist völlig normal, geht glaube jedem so. Tu ich auch.  Wenn man aber die Maßnahmen und die Gründe für diese Einschränkungen abschaffen will und die Maßnahmen als überflüssig abtut, der ist ignorant und/oder egoistisch. Das tut der Staat ja nicht grundlos um die Bürger zu ärgern.


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