Thema:
Re:Begriff "Empathie" flat
Autor: Telemesse
Datum:01.01.21 12:17
Antwort auf:Re:Begriff "Empathie" von Fritz Schober

>>>Man soll Verständnis für fehlgeleitete Leute aufbringen. Das tue ich bis zu dem Moment an dem sie fordern Dinge zu tun welche das Leben anderer gefährden. Dann wird darauf hingewiesen und wenn dann keine Einsicht kommt, dann muss man dagegen vorgehen. Güterabwägung. Fake news basierte Angst vs. reale Gefahr? Realität ist wichtiger.
>>
>>Nein. Man soll und muß kein Verständnis aufbringen.
>
>Aha
>
>>Man soll einfach mal versuchen deren Verhalten aus deren Perspektive nachzuvollziehen
>>um es vielleicht zu verstehen.
>>Das ist ganz was anderes als Verständnis.
>
>Das ist die Definition von Verständnis.
>"Die Fähigkeit jemanden/etwas zu verstehen" ist Verständnis.
>

Imo nein. Verständnis suggeriert/beinhaltet im üblichen Sprachgebrauch Zustimmung.
Bei einem Amokläufer zum Beispiel kannst du vielleicht seine Taten aufgrund seiner Sozialisierung, Indoktrination durch radikale Kräfte oder andere Umstände verstehen oder nachvollziehen aber zu sagen man hätte Verständnis für diese Taten ist für mich da noch mal ein ganz anderes Level und keinesfalls mit verstehen gleich zu setzen.

>Was Du vielleicht meinst ist Akzeptanz oder Zustimmung welche man nicht aufbringen muss. Das hätte ich eh nie gehabt. Mein Verständnis dieser Personen ist schon da, aber es endet halt dort wenn diese Personen sich aktiv neuen Informationen verweigern und andere mit ihrer Ignoranz gefährden.
>

Ich denke nicht das die sich Information verweigern, die beziehen ihre Information aber aus ihrer Blase die eben andere fragwürdige Quellen hat. Aus deren Sicht beinhalten aber deren Quellen „Die Wahrheit“ und die Mainstream Medien sind die Fake News Verbreiter.

>Jemand der einfach falsch/unvollständig informiert ist und dem man dann schnell mit diesen Daten helfen kann ist glaube nicht das Thema (hier wurde ein Beispiel einer unbedarften Mutter gebracht welche Sorge um ihre Kinder hat und in den falschen Facebookgruppen las - sie war aber lernwillig und damit überhaupt nicht die Zielgruppe meiner Kritik).
>


>Es geht ja um Leute die entweder aktiv Covid und die Realität darum leugnen (bis hin zu QAnon Anhängern) oder in unserem Fall im Forum sich selber bemitleiden dass sie diversen Luxus nicht genießen können und die Covid Schutzmaßnahmen des Staates als Willkür abtun.
>

Da sollte man imo schon differenzieren. Die die hier im Forum mal Unmut äußern würde ich eher in die Kategorie derer, die gestreßt und genervt sind und so langsam einen Lagerkoller bekommen was eben auch mal zu Aussagen führt, die eventuell übers Ziel hinaus schießen und aus der Emotion heraus abgefeuert wurden. Das sollte man imo nicht überbewerten.

>Ausgerechnet hier, wo man alle Infos für die Gründe in Massen seit Monaten präsentiert bekommt. Wieso soll ich da Mitleid/Emphatie/Verständnis für eine  Person empfinden welche offenkundig sich nicht informiert und/oder Informationen ignoriert und/oder der das reale Leiden anderer total scheißegal ist, Hauptsache man persönlich kann wieder bedenkenlos konsumieren?
>
>Das jemand sozialen Luxus vermisst (Veranstaltungen mit vielen Menschen, Konzerte, Kino, Bäder etc.) und persönlichen Freiheit und Unbeschwertheit (ohne Vorbereitungen wie Masken einfach einkaufen, keine Abstände beachten etc.) ist völlig normal, geht glaube jedem so. Tu ich auch.  Wenn man aber die Maßnahmen und die Gründe für diese Einschränkungen abschaffen will und die Maßnahmen als überflüssig abtut, der ist ignorant und/oder egoistisch. Das tut der Staat ja nicht grundlos um die Bürger zu ärgern.


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