Thema:
Tendenz zum negativen steigert sich ins unermessliche flat
Autor: Rafael
Datum:25.12.20 14:26
Antwort auf:Medien und Journalismus in Zeiten der Krise von 677220

und es ist wirklich erschreckend mittlerweile. Bitte versteht mich nicht falsch: Warnungen, wichtige Informationen müssen berichtet werden aber ich empfinde die Berichterstattung wirklich ALLER Medien mittlerweile als eine einziger Wettkampf die letzte schlechte Nachricht noch irgendwie zu übertreffen.

Impfstoffe sind fertig, nächster Tag Schlagzeile "zu wenige Dosen!"
Erste Dosen kommen an, Schlagzeile: "Neue Mutation!"
Neue Mutation bei 10 Leuten entdecken, Schlagzeile danach: "Noch eine Mutation in Nigeria!"
Shutdown kommt nicht, Schlagzeile dafür "Wir tun zu wenig, help!"
Shutdown kommt, Schlagzeile dann wechseln zu "Zu spät!"
Mitten im Shutdown, Schlagzeile dazu "Experten sagen es wird noch Jahre dauern!"

Differenzierte, hoffnungsmachende Meldungen werden auf die hinteren Plätze verwiesen und manchmal glaube ich, dass man in Talkshows keine positive Meinung haben darf: Da stehen nur 3 Optionen im Rasur, sonst wird man nicht wahrgenommen. Panikmache, schwarzsehen und schuldige finden, bloss nicht nach Lösungen suchen, Mut machen oder neue Wege aufzeigen.

Alles, wirklich alles muss mit einer NOCH drastischeren Meldung möglichst sofort übertroffen werden. Eine einzige Schlacht der Sender, Webseiten und Experten mit noch fieseren, dramatischeren, angsteinflössenden neuen Meldungen die letzte vergessen zu machen. Jeder muss einfach noch mehr Schlagzeilen produzieren. Diese Lawine der konstant verfügbaren, vernetzten digitalen Ticker und Twitter-Meldungen ist mittlerweile so in sich selbst verliebt, dass man einfach jedem die Show stehlen muss um noch einen drauf zu legen. das ist unsere Medienwelt in 2020.

ich finde es wirklich ganz schlimm und die Krise untermauert schon sehr die ohnehin schlimme Tendenz der letzten Jahre. Sorry fürs heulen, aber es ärgert mich sehr. Und ja, es sind vor allen die mainstream Medien.


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