Thema:
2 Begegnungen die mich zum Nachdenken bringen flat
Autor: 677220
Datum:26.11.20 18:35
Antwort auf:Deutschland und Corona #6 - "Winter is coming" von Headhunter

Beides im Bahnhof (Maskenpflicht).

Vor ein paar Wochen kommt son alkoholisierter "Russe" (ohne Maske) auf mich zu und fragt nach einer Kippe. Sozial wie ich bin, gebe ich ihm eine, was dazu führt, dass ich sie ihm am Ende auch noch anzünde, während er seine Hände vor/an meine hält und auf meine Hände atmet. Arghh, dachte ich, auf solche sozialen Gesten sollte man eher verzichten....?

Heute kommt wieder son abgerissener Typ, ebenfalls ohne Maske, auf mich zu und fragt ob ich ihm helfen kann. Ich handele jetzt genau anders, sage rüde "Nein" und gehe ihm deutlich aus dem Weg. Typ lässt nicht locker und es stellt sich heraus, dass er fast blind ist und einen Ring verloren hat, der tatsächlich genau vor ihm lag. Hab den dann aufgehoben und mich entschuldigt.

Keine Ahnung, ob ihr wisst, worauf ich hinaus will: bin eigentlich hilfsbereit und sozialer Typ gerade gegenüber "Schwachen", also geben denen immer Geld/Kippen und laber mit denen am Bahnsteig oder so statt ihnen irgendwie ne Haltung dass sie scheißen seien zu zeigen. War jetzt nach der ersten Begegnung bei der ganzen Verunsicherung und Dauerbeschuss mit Abstand halten soweit, dass ich mir diese soziale Haltung halt verkneife. Und dann jetzt nach der Begegnung heute denke ich: wie weit ist das jetzt eigentlich gekommen.

Sind jetzt zwar unrelevante kleine Beispiele, aber trotzdem scheiße, wie das alles irgendwie verändert, auch einen selber.


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