Thema:
Re:Das mit dem Hygienekonzept ist ein Argument, ABER flat
Autor: Droog
Datum:15.11.20 16:45
Antwort auf:Re:Das mit dem Hygienekonzept ist ein Argument, ABER von Atlan

>>Ich interpretiere die Studie eher so, dass nach neuesten Aerosol-Erkenntnissen diese nicht ausreichen, wenn dennoch im erlaubten Betrieb 50 statt 80 Kunden in einem mäßig bis schlecht belüfteten Raum ohne Maske sitzen und essen (oder Sport treiben).
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>Absolut.
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>Aber da landen wir am Ende doch auch wieder beim Elefanten im Raum:
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>Öffentliche Verkehrsmittel, Schulen, und vor allem 41 Millionen Arbeitnehmer, von denen nur ein Bruchteil Home Office machen kann und die somit jede Woche 40 Stunden in meist geschlossenen und aerosol-durchmengten Räumen aufeinanderhocken. Und wie es um die Einhaltung der Abstandsregeln und regelmäßiges Stoßlüften (gerade im Winter) in den durchschnittlichen deutschen Büros und Kaffeeküchen bestellt ist, ahnt wohl jeder.


Bruchteil? Also wenn ich hier auf die Straße Morgens schaue, um mit dem Rad zu Arbeit zu pendeln, dann sind die Straßen deutlich entlastet(ca gefühlte 50% weniger Frequenz) und ich kommen auch ohne die Ampel zu nutzen, auf die andere Seite.

Zudem kenne ich mindestens 5 Leute aus meinem sehr überschaubaren Bekanntenkreis, die jetzt HO machen. Einer davon ist mein IT- Nachbar, der mir jetzt schon auf den Sack geht.
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>Im Vergleich zu diesem zig millionenfachen Aerosol-Bad jeden Tag sind gelegentliche Besuche im Theater, Fitnessstudio oder Restaurant mit oftmals viel rigoroser umgesetzten Hygienekonzepten in ihrer Gesamtwirkung wahrscheinlich doch ein Fliegenschiss.


Du hast das Hygienkonzept in den Gyms mit den Desinketiosnmitteln zur Reinigung der Trainingsgeräte doch letztens erst als lächerlich und wirkungslos eingestuft?!

Ich kann nur für mein Studio sprechen, aber zu Stoßzeiten ist das hier eine Kuschelgrube, weil eben nicht die Besucherzahl eingeschränkt wurde und das war meines Wissens noch in einigen anderen Buden der Fall.




>Diese Konzentration des öffentlichen Diskurses auf ausgewählte, leichter verzichtbare Gelegenheitsaktivitäten und persönliches Fehlverhalten einer Minderheit (von angeblichen "Feierwütigen" bis Maskenverweigerern) wird den Ursachen des Problems und den steigenden Zahlen einfach nicht gerecht, fürchte ich.


Naja, die Zahlen stagnieren eher, aber durch Konsumgeilheit versucht man durch Shopping den anderen fehlenden Spaß zu kompensieren.

Und man muss wirklich nicht nur angeblichen Feierwütigen und Maskenverweigern sprechen. Sehr viele tragen ihre Maske schon nicht richtig und das viele trotzdem  private Feiern veranstalten, halte ich für einleuchtend. Das sind dann leider alles so kleine Ischgls
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>Aber sie taugen halt, um seitens der Politik Aktionismus vorzutäuschen (und im Hintergrund die Wirtschaftsmaschine aber weiter am laufen zu halten) und die Medien freuen sich über gut laufende, weil allgemeine Empörung erzeugende Stories über Superspreader-Events dank irgendwelcher Idioten, über die Otto Normal sich dann aufregen (und sich ihnen überlegen fühlen) kann. Aber die Zahlen steigen weiter.


Wie schon geschrieben: Das expontielles Wachstum scheint aktuell Geschichte und ab nächster Woche dürften die Zahlen wohl wieder langsam runtergehen, wenn sich einige nicht trotzdem trotzig verhalten.

Das Problem ist einfach, das gewisse Leute ihr priviligiertes Sozial-Leben und den Hedonismus nicht einfach mal zurückschrauben können. Es ist nunmal so, dass in einer Pandemie einige wenige, sehr viel Schaden anrichten können.


Allerdings betrachte ich den kompletten Verzicht auf Kultur auch als kritisch. Zumindest welches mit höherem Niveau wie Museen und auch Theater, da dort eben ein wesentlich vernünftigeres Klientel anzutreffen ist.


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