Thema:
Re:Was verstehst du denn unter „schützen“? flat
Autor: Lord Chaos
Datum:29.10.20 13:29
Antwort auf:Re:Was verstehst du denn unter „schützen“? von tak

>>Und ist dir eigentlich bewusst, von wie vielen Menschen wir hier reden? Denn wir reden hier nicht nur von alten Leuten.
>
>Und trotzdem sind es deutlich weniger als die ganzen 82 Millionen.


Stimmt, je nach Interpretation zwischen 20 bis 40 Millionen.

>>Alleine in meinem Bekanntenkreis sind ein ganzer Stapel, 2 Mitarbeiter, die unter einer Autoimmunerkrankung leiden, meine Freundin, meine Eltern, sogar hier im Forum kenne ich mindestens 2-3 Leute.
>
>Man kennt meistens ziemlich viele Menschen, da sind auch sicher auch besonders gefährdete dabei. Bei dir klingts auch nicht nach unbedingt nach einer Mehrheit deines Freundeskreises. In meinem Bekanntenkreis fällt mir auf Schnelle gar keiner ein, maximal meine Tante ist ein wenig schwächlich.
>
>Das Argument verstehe ich nicht. Wenn die Risikogruppe groß ist, dann bekräftigt es mich natürlich dabei, dass man sie besonders schützen soll?!


Nochmal - was verstehst du unter "besonders schützen"? Soll meine Freundin sich jetzt im Home Office sich begraben & ihre Kinder beim Ex abgeben? Darf ich diese nur noch sehen, wenn ich einen Test gemacht habe? Soll ich Topmitarbeiter unbezahlt zuhause lassen oder sie entlassen?

>Nun manche im Forum machen das ja freiwillig.

Okay, ich frag dann mal bei meiner Freundin, was sie davon hält.

>Gegenfrage - soll es weitergehen wie jetzt?

Ja. Leider. Denn du löst das leider nicht, indem du 20-40 Millionen quasi aus dem gesellschaftlichem Leben nimmst, sondern nur, wenn JEDER sich an die verfickten Regeln hält & beispielsweise damit lebt, dass er halt nicht seinen Geburtstag feiern kann oder am Freitag mit Kumpels um die Häuser ziehen kann. Genau deswegen steigen letzten Endes ja die Zahlen.

>Übrigens kein deutsches Phänomen, siehe ganz Europa, auch Länder die wirklich sehr rigoros waren, haben die selben Probleme.

Die Zahlen steigen, weil es überall zu Lockerungen kam, wie man auch wunderbar im Reisethread sehen kann. Und was das zur Folge hatte, siehst du in Ländern wie den Niederlande oder Tschechien.

>Was schwebt mir vor? Einfach eine Kursänderung, die besonders die Risikogruppe schützt.

Und wieder die Frage - wie denn? Zuhause einsperren? Sämtliche sozialen und gesellschaftliche Kontakte auf Null setzen? Für eine Masse von 20-40 Millionen Menschen? Wie schaut es mit den Angehörigen aus? Wie willst du Angehörige der Risikogruppe schützen, dass sie sich bei ihrem Partner oder Kinder anstecken? Und bitte - bedenke dabei auch, dass Schnelltests eher kritisch zu sehen sind, die sagen nicht das aus, was man sich erhofft.

>Mehr Sensibilisierung - natürlich müssen Alte und Kranke einfach mehr gewarnt werden, als feiernde Jugendliche. Teilweise habe ich den Eindruck, dass jüngere Leute Corona ernster nehmen als die Greise.

Äh. Nein. Das bezweifle ich ernsthaft

>Also mir gehts wirklich um Schutz und nicht ums Einsperren.

Aber genau darauf läuft das hinaus. Und wie gut das funktioniert hat, hat man in Schweden gesehen.

>Denn eingesperrt wird man dank jetzigem Kurs sowieso - siehe Besuchsverbote im Frühjahr. Naja eigentlich wurde mehr oder weniger ganz Deutschland irgendwie "eingesperrt".

Oh bitte. Dafür dass die Leute eingesperrt waren, waren hier in den Parks und an der Isar nicht gerade wenige Menschen unterwegs. Du hast deine Kumpels ein paar Wochen nicht treffen können, musstest auf Kneipenbesuche eine zeitlang verzichten, bzw. auch auf Clubbesuche, aber eingesperrt sein ist eine ganz andere Hausnummer.


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