Thema:
Re:wie Lange soll das denn so weitergehen? flat
Autor: Pezking
Datum:29.10.20 11:24
Antwort auf:wie Lange soll das denn so weitergehen? von Rocco

>Wir haben jetzt ab Montag einen Pseudo-Lockdown, also sagen wir mal vier Wochen lang.
>
>Fantasieren wir mal, dass die Infektionszahlen in der Folge am Ende der 4. Woche wieder bei unter 1000/Tag stehen. Was passiert denn jetzt?


Maßgeblich wird sein, ob landläufig wieder eine 7-Tage-Inzidenz von 50 unterschritten wird.

>Der Lockdown wird aufgehoben, um dann 1-2 Monate später erneut in Kraft zu treten, weil die Infektionszahlen natürlich auch wieder ansteigen werden. Das ist einfach Natur der Sache und neben Corona-Müdigkeit im eigenen Land haben wir zusätzlich das "Problem", dass wir nunmal umringt von anderen betroffenen EU-Ländern sind, die uns in der Pandemie voraus sind, so dass wir uns über kurz oder lang die nächste Welle importieren werden.

Zunächst einmal kann es sein, dass der neue Bund-Länder-Beschluss verlängert wird. Womöglich wird er auch verschärft, falls man sich nicht schnell genug dem Inzidenzwert 50 wieder nähert.

Und um diesen Wert dann auch zu halten, wird uns sicher ein Teil der gestrigen Beschlüsse über den ganzen Winter hinweg begleiten, ggf. in etwas abgeänderter Form. Und es können natürlich auch neue Maßnahmen hinzukommen. Auch Grenzen waren schon mal dicht für den Reiseverkehr. Das Repertoire ist mittlerweile ziemlich groß.

>Natürlich will man in erster Linie die Intensivstationen nicht überstrapazieren und das ist selbstverständlich sinnvoll. Aber was will man den Leuten vormachen? Dass es nach dem Lockdown wieder (unter Einhaltung der AHA-Regeln) weitergehen kann mit Allem?

Das hat niemand so angekündigt. Sobald man die Infektionsketten wieder zuverlässig nachverfolgen und somit stoppen kann, wird es Lockerungen geben. Wie diese aussehen, wird man sehen.

>Wir werden uns mit DIESER Strategie in Wellen von Lockdown zu Lockdown hangeln bis zum Sankt Nimmerleinstag.

Das wird natürlich bis zum Ende der Pandemie so sein. Aber lieber diese Achterbahnfahrt als ein kompromissloser monatelanger Lockdown oder eine Kapitulation vor dem Virus á la USA.

>Ich habe ja auch keine Idee wie man das anders OHNE Kollateralschaden handhabt. Schweden hat trotz des Vorteils, dass sie Grenzen wirklich dichtmachen können und damit Infektionen per Import minimieren, etliche Tote. So oder so, die Corona-Müdigkeit wird imho stärker werden mit jedem weiteren Monat und jedem weiteren Lockdown.

Es ist und bleibt halt eine Pandemie. Und die ist und bleibt scheiße. Das kann man bis zum Impfstoff drehen und wenden wie man will. Es ist eine weltweite Katastrophe und eine gewaltige Belastung für alle.

>Wenn ich dann höre, dass das Impfen der Bevölkerung jetzt bis Ende 2022 dauern soll, geht mir die Hutschnur hoch. Wieso bereitet man sich nicht JETZT gewissenhaft auf eine Massenimpfung vor, wie es die Welt noch nicht gesehen hat? Warum rekrutiert man nicht jetzt schon Helfer, bereitet neue Impfstellen vor und schafft damit die Voraussetzungen dafür, dass man eben anstatt 100,000 pro Tag, 1,000,000 Menschen pro Tag in DE impfen kann wenn es soweit ist? Ich verstehe es nicht.

Ich glaube nicht, dass das logistisch möglich ist. Und gerade weil man bei COVID-19 aus guten Gründen natürlich so schnell wie möglich mit dem Impfen beginnen will, wird dies in Wellen geschehen. Man wird da nicht warten, bis 80 Millionen Dosen für Deutschland vorliegen.

Ich denke, man muss hier einfach kurzfristiger denken. Und ich bin mir sicher, dass bei dieser Sache niemand sträflich rumtrödeln wird. Ob man mit der ganzen Scheiße dann eher in einem Jahr oder erst im Laufe von 2022 fertig sein wird - who knows? So oder so wird man bereits mit dem Start der Impfungen eine neue, hoffnungsvollere Situation haben als heute.


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