Thema:
Ja mit Text flat
Autor: lichtschalterer
Datum:26.10.20 12:25
Antwort auf:Habt ihr Angst vor Corona? von K!M

ja habe durchaus Angst.
Begründung:

Zum Einen wissen meine Ärzte und ich nicht, inwieweit ich coronabedingt als vorerkrankt gelte. Ich hatte lange Zeit Spätborreliose, bin da zwar gesundet, und es ist schon 15 Jahre her (toitoitoi), aber man weiß ja nie ob es wieder kommt. Darüberhinaus habe ich einen Chromosomenfehler, sozusagen vereinfacht gesagt ein 3/4 X zu viel, was teils Auswirkungen hat/hätte, man weiß es nicht so wirklich.
Gleichzeitig habe ich ein immens gutes Immunsystem, was mir auch meine Ärzte attestieren.

Allerdings durch eine Nahtoderfahrung via Nussallergie, weiß ich wie qualvoll ersticken tatsächlich ist.
Ich kenne/lese viele, die sagen betreffend Corona "ja dann erstickt man halt" (so wie der Threadersteller), aber Ersticken ist definitiv aus meiner Erfahrung heraus das langsamste, was es gibt, was man am gesamten Körper spürt und wirklich qualvoll ist.

Zum anderen kriege ich indirekt schon durch meine Freundin (Heilerziehungspflegerin) interne News aus dem KRITIS-Stab mit, die manchmal nicht so prickelnd sind oder eben auch, weil sie, wenn sie Erkältungssymptome hat, direkt zur KRITIS muss und sich dort testen lassen muss. So wie vorletzte Woche geschehen, Testergebnis war zum Glück negativ, trotzdem hatte sie ...und dementsprechend auch ich... Angst.

Dazu kommt indirekte Angst um meine Eltern und Tanten/Onkel, meine Eltern sind beide 70, zwar fitter als manch 30-40jähriger, durch exzessiv-sporttreiben (Wandern, Tennis, Fitness, Kampfsport), aber durchaus hat mein Vater auch eine Herzerkrankung.

Gleichzeitig aber weiß ich, dass Panik schieben eh nichts bringt und zudem die Arbeitskollegen mich teils als Ansprechpartner suchen (gehöre zum Firmensicherheitsteam) und meine Freundin vor allem nach langen nervenaufreibenden Schichten Halt bei mir sucht.
Sie weiß aber auch, dass ich daran nage, vor allem lange Zeiten meine Familie nicht sehen zu können, weil wir da recht "indonesisch-typisch" sind und Familienzusammenkünfte heilig sind.
Da bin ich wiederum froh, dass kurz vor der letzten Welle, meine Eltern, meine Schwester+Familie und ich gemeinsam auf Borkum waren und so die letzten Monate Abstinenz(nur Webcam/Telefon) aufholen konnten und so eine Woche lang gemeinsame Zeit genießen konnten.

Was für mich irgendwie Normalität allerdings ist, die Maske immer dabei zu haben bzw zu tragen. Verstehe da auch nicht die Gegner so wirklich.
Man merkt aber auch teils, wie das in der Gesellschaft Normalität geworden ist, weil zum Beispiel viele Frauen ihre Augen schminktechnisch nun mehr betonen.


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