| Re:Kann mir den Spiegel-Artikel jemand erklären? |  |
>[https://www.spiegel.de/wissenschaft/medizin/coronavirus-wie-gut-muss-uns-ein-impfstoff-schuetzen-koennen-a-a4f52bf8-86e8-4984-a170-9435e546f590]
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>Es geht um die Effektivität von Impfstoffen und die Durchimpfungsrate die erforderlich sind, um die Krankheit einzudämmen.
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>Wenn 5% der Bevölkerung mit dem Virus Kontakt hatten, braucht es mind. eine Effektivität von 70% und 75% Impfrate, damit man auf weitere Maßnahmen verzichten kann. Ok. Aber dann:
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>"Würde der Corona-Impfstoff erst zugelassen, wenn bereits 15 oder sogar 30 Prozent der Bevölkerung dem Virus ausgesetzt waren, ließe sich eine Zunahme der Infektionszahlen den Berechnungen zufolge nicht mehr verhindern, da sich das Virus schon zu stark verteilt hätte. Die Kurve ließe sich aber immerhin noch unterschiedlich stark abflachen."
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>Häääääääääää? Kann mir das jemand erklären? Es müsste dann doch sogar leichter sein, da mehr Leute zumindest zeitweise eine natürliche Immunität haben? Das aktuell 15 oder 30% erkrankt sein sollen, können die ja nicht meinen, dann würde doch alles zusammenbrechen. Ich kapier das nicht.
Das ist wohl eher einfach nur ein wirklich völlig realitätsferner Artikel. Er geht davon aus, das es keine Gegenmaßnahmen außer der Impfung gibt. Im Artikel steht Exposed, vermutlich sind bei den 15% bis 30% also die drin, die schon wieder gesund sind. Da aber gleichzeitig davon ausgegangen wird, das es zu einer ungebremsten Verbreitung mit einem Reproduktionsfaktor von 2.5 bis 3.5 kommt und lediglich die Impfung bremst, macht das allerdings kaum einen Unterschied, weil sich bei einer solchen Verbreitung eben immer mehr Leute anstecken und es relativ gesehen kaum alte Fälle gibt. Und ebenfalls völlig realitätsfremd, bekommen dann auch gleichzeitig die Impfung. Nach der Impfung sind dann nicht alle Immun, sondern manche immer noch ansteckbar und es wird auch nicht davon ausgegangen, das die aktiven Fälle isoliert werden. Und dann stellt sich die Frage, ob die Menschen bei denen die Impfung nicht angeschlagen hat, noch infiziert werden. Und das passiert bei 30% Infizierten eben leichter, weil es da mehr aktive Fälle gibt. Angesichts der großen Wirksamkeit von Maßnahmen wie Masken, Kontaktverfolgung und Social distancing ist das halt ein völlig unrealistisches Szenario. Wenn die Reproduktionszahl aufgrund anderer Maßnahmen ohnehin auf nur knapp über 1.0 gesenkt wurde, dann sieht das alles ziemlich anders aus. Wenn wir diese Maßnahme auch nach der Verfügbarkeit von Impfungen noch etwas durchhalten wird es wesentlich besser aussehen. Selbst wenn nur relativ wenige geimpft sind und die Wirksamkeit der Impfung nicht so toll ist, dann kann das trotzdem reichen damit der Virus langsam ausstirbt. Es ist dann einfach eine zusätzliche Maßnahme, die den R Wert noch etwas mehr senkt.