Thema:
Re:Was sind eigentlich die Argumente gegen Zuschauer? flat
Autor: token
Datum:31.08.20 14:51
Antwort auf:Re:Was sind eigentlich die Argumente gegen Zuschauer? von Telemesse

>>>Wenn man z.b. in einem großen Stadion 30-40% Auslastung (keine Stehplätze und immer ein freier Sitz Abstand) + Maskenpflicht zuläßt sollte das doch eigentlich unkritisch sein, oder?
>>>
>>>Also z.b. in Dortmund oder München sollten sich doch 20-25k Zuschauer sehr luftig verteilen lassen.
>>
>>Aber wie soll das beim Einlass sauber funktionieren?
>
>Na so wie in jedem Supermarkt, Freizeitpark oder Ikea auch. Alle Einlässe auf (die haben dann ja auch nur 30% Auslastung) und Abstandsmarkierungen im Wartebereich.


Ich glaube du hast einfach kein gutes Fahrgefühl für die Menschenmassen über die wir hier reden, und dafür wie logistische Flächen selbst bei 30% komplett in sich zusammen fallen, sobald das Konzept Traube nicht mehr stattfinden darf.

Ich kenne etwa das ein- und das abtanken des Publikums vom Kölner Stadion als ehemaliger Dauerkarteninhaber der über viele Jahre hinweg kaum ein Heimspiel verpasst hat ziemlich gut.
Das hat schon eine ganz ordentliche Logistik für Publikumsverkehr, aber mir fehlt auch da schon bei 30% die Fantasie. Wartezonen vor den Einlässen mischen sich mit Durchgangszonen, falls deine Anreise von der falschen Seite des Stadions kommt. Es gibt nur ein Gleis wo die Bahnen in Kette fahren, also ein Gleisbereich für zwei Richtungen, und Einstieg nur von einer Seite. Dort herrscht eine Stunde lang Krieg bei der Abreise. Und das obwohl die Bahnen hinsichtlich ihrer Kapazität zu 637% ausgelastet werden, sprich, geht die Tür mal nicht zu, müssen alle mal ausatmen um den notwendigen Platz zu schaffen, überspitzt ausgedrückt.

Es ist schon ein Stück weit eine Zumutung im Normalbetrieb, und das obwohl du brute force Trauben zulässt und es niemanden gibt der diesen Fluß aus Menschenkörpern auf Abstände reguliert. Ohne bauliche Maßnahmen, wie etwa in Freizeitparks Warteschlange mit Zickzack-Labyrinthen gehandhabt werden, brauchst du gar nicht damit zu rechnen dass ein Abstandskonzept mit sowas wie Bodenmarkierungen oder ähnlichem funktionieren könnte, nicht mal, wenn jeder Besucher darum bemüht wäre, sich daran zu halten. Und das wird nicht der Fall sein. Kloppst du aber solche Gitter da hin und dann auch so dass zwischen Besuchern auch noch Abstände eingehalten werden müssen, gehen dir selbst bei 30% schneller die dafür notwendigen Flächen aus, als du Mama sagen kannst.

Ich will nicht sagen dass es generell nicht denkbar wäre, nur sehe ich wenig Anlass die dahinter stehende logistische Komplexität klein zu reden. Ich finde das schon hammerhart, zumal es ja auch kein einheitliches Konzept geben kann, da die logistischen Gegebenheiten von Stadion zu Stadion komplett unterschiedlich ausfallen.


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