Thema:
Re:Es wird eher früher als später geimpft werden flat
Autor: harukathor
Datum:22.08.20 15:48
Antwort auf:Re:Es wird eher früher als später geimpft werden von Rocco

>Sorry - hatte deinen Post editiert statt zu antworten, aber du sagtest dass eine ordentliche Entwicklung durchaus 10-15 Jahre in Anspruch nimmt und man daher durchaus skeptisch sein sollte, wenn ein Impfstoff in so kurzer Zeit zur Verfügung gestellt wird. Außerdem schrubst du, dass die Firmen alle mit unterschiedlichen Verfahren arbeiten, so dass man hier durchaus mit unterschiedlichsten Nebenwirkungen rechnen kann.
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>Hier jetzt meine Antwort:
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>Es gibt soweit ich weiss gerade mal zwei relevante Vorgehensweisen (mRNA, Vektorimpfstoff), die praktisch alle aussichtsreichen Unternehmen verfolgen. Das sind auch keine wirklich neuen Verfahren, sondern basieren auf Erfahrungen mit verwandten Impfstoffen zur gleichen Virenfamilie. Das Ganze ist forschungstechnisch also kein Neuland, wo man bei Adam und Eva beginnen muss.
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>Ich kann mir daher absolut vorstellen, dass etwas was in den 80er Jahren noch mit 20 Jahren Entwicklung angesetzt wurde, heutzutage in einem Zehntel der Zeit (oder weniger) zu schaffen ist.
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Das Problem ist einfach, dass wir trotz aller technischen Fortschritte immer noch nicht den menschlichen Körper und die Auswirkungen von Fremdsubstanzen auf ihn genau verstanden haben. Da kann die Rechenleistung noch so schnell sein: Mögliche Neben- und Wechselwirkungen lassen sich mit dem Computer und KI derzeit nicht ausschließen – dafür braucht die Medizin immer noch langfristige Tests an Menschen in größerem Maßstab.

Hier hat der Oxford-Impfstoff eventuell gewaltige Vorteile, da da zumindest der Impfstoff-Träger die üblichen Tests durchlaufen konnte und aktuell an das Virus angepasst wird. Die verfolgen ein ziemlich neues Konzept, dass, wenn es denn aufgeht, durchaus die Impfstoffforschung enorm beschleunigen könnte. Den Vorteil haben die anderen Firmen nicht.

mRNA-Impfstoffe sind übrigens medizinisches Neuland, auch wenn daran schon Ewigkeiten geforscht wird: Ein Covid-19-Impfstoff auf dieser Basis wäre tatsächlich der erste seiner Art für Menschen, da bislang kein anderer mRNA-Impfstoff in der Human-Medizin zugelassen ist. Vektorimpfstoffe und nicht zu vergessen "Tot"-Impfstoffe sind die weiteren aussichtsreichen Kandidaten: Trotz bekannter Verfahren starten Forscher allerdings bei jedem neuen Virus wieder fast von vorne, da sich kaum etwas 1:1 von anderen Impfstoffen übertragen lässt.


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