Thema:
Re:naja die Medizin war bzw teilweise ist da auch nicht flat
Autor: lichtschalterer
Datum:10.08.20 12:51
Antwort auf:Re:naja die Medizin war bzw teilweise ist da auch nicht von _bla_

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>>>>Allerdings gibt es genügt Fälle in der queeren Welt, wo Menschen in ein Geschlecht per Operation hineingedrängt wurden bzw. teils noch werden.
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>>>>[https://www.welt.de/wissenschaft/article159906716/Diese-OP-legt-das-Geschlecht-des-Kindes-fest.html]
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>>>Naja, das ist aber eine Studie mit imho sehr fragwürdiger Definition von Intersex-Op. Beim mit Abstand größter Teil der OPs (~1400 von 1700 pro Jahr) in dieser Studie handelt es sich die Korrektur einer Harnröhre, die nicht an der Eichel endet sondern am Penisschaft. Das kommt ziemlich häufig vor. Da aber zu behaupten, das dort Ärzte Kinder in ein Geschlecht reindrängen würden, finde ich schon ziemlich abwegig. Das ist vielleicht ein Abweichung von der Norm, aber nichts was, für sich alleine gesehen, Anlass gibt von Intersexualität auszugehen.
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>>Hab ja noch die anderen Quellen unten angegeben.
>>So abwegig ist es daher nicht, zumal ich das schon im eigenen Umfeld mehr mitbekomme, nur sage ich auch ungern ala "ja aber in meinem Umfeld", weil das oft als subjektive Wahrnehmung falsch erachtet werden kann. Da darauf aber ein Stigma liegt, wird es auch weniger offen angesprochen bzw. ist halt noch schwergängig im Gespräch. Erst in den letzten 10 Jahren hat sich da ein bisschen mehr getan, weil da die genderqueere Wissenschaften ein bisschen mehr in einen gesellschaftlichen Fokus gerutscht sind.
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>Natürlich kommt entsprechendes vor. Aber es ist eben doch sehr viel seltener als die von mir kritisierte Studie suggeriert. Dein planet-wissen Link bestätigt diese Sichtweise ja auch indem er davon ausgeht, das ein Kind von 4500 Kinder mit "uneindeutigem" Genital zu Welt kommt. Bei rund 780.000 Neugeborenen pro Jahr in Deutschland, wären wir dann bei rund 175 Kindern pro Jahr. Selbst wenn die ALLE operiert würden, landen wir bei nur rund 1/10 der Fälle, die die kritisierte Studie behauptet. Das bedeutet jetzt nicht, das das kein Problem wäre, oder das man es deshalb ignorieren kann. Aber nur weil es ein Problem ist, darf man imho trotzdem keine irreführenden Studien herstellen, mit der Hoffnung, das das Thema dann vielleicht ernster genommen wird.


Ok das stimmt teils, für mich sind es immer noch zuviele selbst wenn es vergleichsweise wenige sind. Man muss es allerdings auch in Relation sehen. Das kommt imho, so wie ich es bei dir verstanden habe, nicht in der Rechnung vor, sondern du rechnest von allen Neugeborenen aus, und nicht von nur den intersexuellen. Und wie gesagt, es geht halt mehr von der fehlenden gesellschaftlichen Akzeptanz aus.


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