| Re:hmm |  |
>>Wie lächerlich das ist, bei dem Typen mit „Präventionsparadox“ zu kommen, sollte dir selbst aufgehen.
>Das bezog sich nicht auf Lauterbach, sondern auf Euch.
Das verstehe ich nicht. Ich dachte, das "Präventionsparadox" bedeutet, dass man jemanden wegen einer Warnung vor einer ausgebliebenen Katastrophe kritisiert, diese aber letztlich nur ausgeblieben ist, weil man wegen der Warnung vorsichtig war?
>Was genau war "bizarr"? Der Appell an die Vernunft, begründet mit aktuellen Forschungsergebnisse, und Aufzeigen von möglichen Gefahren bei Nachlässigkeiten?
Bizarr fand ich z.B. diese Warnungen, als beim so ziemlich absoluten Tiefststand der Fallzahlen vor jeder minimalen Öffnung gewarnt wurde:
[https://www.merkur.de/politik/markus-lanz-corona-zdf-tv-massnahmen-lockerungen-karl-lauterbach-spd-kritik-ansage-zr-13715724.html]
Auf aktuelle Forschungsergebnisse wurde ja praktisch nicht eingegangen. Dabei ist in den letzten Wochen so viel passiert, z.B. diese hoch interessante Aerosol-Geschichte an der Uni Berlin.
>Meinst Du nicht, dass Du gerade eher eine persönliche Fehde auslebst, statt seine Aktionen bzgl. Corona adäquat zu bewerten, bzw. hast Du Dir das nicht oben bereits eingestanden?
Natürlich fließen solche Antipathien bei der Beurteilung auch ein wenig mit ein. Das geht hier wohl fast allen so, siehe z.B. die Beurteilung von Söder und Laschet. Die können machen was sie wollen, für einige sind sie immer Held bzw. Bratwurst.
Aber was hätte er sich abgebrochen, wenn er z.B. gesagt hätte "Ja, das was ich befürchtet hatte, ist auch dank der Disziplin der Bevölkerung, die sich weitgehend an die empfohlenen Maßnahmen gehalten hat, bisher nicht eingetreten"? Das ist ähnlich wie die Testlüge bei Bundesliga-Geisterspielen, die er auch noch verbreitet hat, als sie längst durch nachprüfbare Fakten widerlegt war.
Das Problem ist einfach, dass sich solche Warnungen mit der Zeit abnutzen. Je schriller sie sind, um so schneller geht das, wenn das angekündigte Ereignis ausbleibt. Bei den Wetterwarnungen haben wir bereits das Phänomen, dass die Warnungen vor wirklich gefährlichen Ereignissen nicht mehr ernst genommen werden, seit vor jedem Pisselgewitter eine offizielle Warnung rausgegeben wird.
Wenn bei Corona immer wieder die Apokalypse heraufbeschworen wird, dann sieht der Beobachter die Bilder von diversen Demos mit tausenden Leuten (Samstag war ja bei weitem nicht die erste) und stellt fest, dass er danach nie wieder davon gehört hat, also sehr wahrscheinlich nicht viel passiert ist. Es ist einfach an der Zeit, den Leuten mal klar zu sagen was Phase ist, z.B. dass die Gefahr von Ansteckungen im Freien zunächst überschätzt wurde, bei längerem Aufenthalt in geschlossenen Räumen nach neuesten Erkenntnissen aber auch zwei Meter Abstand wahrscheinlich nicht ausreichen.