Thema:
Re:naja die Medizin war bzw teilweise ist da auch nicht flat
Autor: lichtschalterer
Datum:04.08.20 18:53
Antwort auf:Re:naja die Medizin war bzw teilweise ist da auch nicht von Fritz Schober

>>lange viel weiter.
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>Ok, das gehört so langsam in ein eigenes Topic. Mir gings eigentlich um QAnon Verschwörung und deren Argumente. Jetzt ist es zu einer OT: Religion vs. Kinderrechte Debatte geworden.
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>Zu Deinem Transgender Beispiel. Das sieht primär nach Bürokratie Sprachregelungsproblem für den Amtsschimmel aus und nicht nach Zwangsumwandlung durch den Staat.


Transgender betrifft das nicht, sondern die Intersexuellen. Bei Transgender ist es ja eine spätere physische Angleichung an den psychischen Zustand. Für Intersexuelle, ist die Ausweisanpassung, insofern ein großer Schritt, dass wenn sie stark fluid sind, nun die Möglichkeit haben dementsprechend sich auszuweisen und gleichzeitig führt es, so hofft man, zu mehr Akzeptanz und Rücksichtsnahme.
Darunter fallen natürlich in dem Amtsbereich auch alle anderen queerdenkenden oder genderfluiden Menschen.

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>Diese Umwandlung in eines von zwei Geschlechtern streben dann eher die konservativen Eltern an. Solange Eltern frei über ihre Kinder entscheiden können bis diese Mündigkeit erreicht haben, wird das auch so bleiben.


Tatsächlich kommt es auch oft von den Ärzten aus.

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>Ich persönlich habe Probleme mit Entscheidungen die lebenslange Folgen haben und nicht mehr rückgängig gemacht werden können. Ein Ohrring hinterlässt z.B. keinen Dauerschaden und man könnte ihn rausnehmen und das kleine Loch wächst dann wieder zu. Es geht mir eher um Organentnahme oder massive Veränderung von Organen.


[https://www.planet-wissen.de/gesellschaft/sexualitaet/intersexualitaet/intersexualitaet-operationen-100.html] (2018)
"Operieren zum "Wohl des Kindes"
Eine Studie hat jetzt genau diese Frage untersucht, anhand von Krankenhaus-Statistiken aus den Jahren 2005 bis 2014. Einen signifikanten Rückgang kosmetischer Operationen konnten die Forscher nicht erkennen. Die neuen medizinischen Leitlinien wurden, so die Studie, bisher bestenfalls "lückenhaft" umgesetzt. "
.."Das Entfernen der Hormone-produzierenden Keimdrüsen machte Lynn abhängig von Medikamenten."

[https://www.tagesschau.de/inland/intersexualitaet100.html]
Zitat:
"Man hat die Eltern bedrängt, das Kind operieren zu lassen.[...]
Bis in die 2000er Jahre wurden mehr als 90 Prozent dieser Menschen an die Norm männlich oder weiblich angepasst, also verstümmelt. Man entfernt alles, was scheinbar nicht zum Körper des Kindes gehört - und zwar äußere oder innere Geschlechtsteile. Oder sie werden so designt, dass sie möglichst der Norm entsprechen. Bei diesen Operationen ist sehr viel schief gegangen. Und man muss wissen: Alles, was da passiert, ist irreversibel. Was weg ist, ist weg.


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>Natürlich könnte man nun argumentieren: Was war mit der Bilddarmentzündung? Der Mandeloperation? Da werden auch Organe entnommen und die Kinder nicht gefragt.
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>Da sage ich "diese Organe sind erkrankt und haben in dem Zustand die Gesundheit massiv bedroht - es bestand dringender Handlungsbedarf". Es besteht also eine akute medizinische Indikation (bei Männern wäre eine extreme Phimose welche Erektionen schmerzhaft macht und die Reinigung massiv erschwert eine ähnliche Indikation)
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>Darum ist wohl auch das Hygieneargument bei Beschneidungsbefürwortern so häufig. Es macht das Ganze zu einem Gesundheitsproblem wie eine entzündeter Blinddarm und nicht einfach eine willkürliche Entscheidung aufgrund einer religiösen Vorschrift.


Ich sehe da keinen Unterschied ob es aus religiösen Gründen geschieht oder aus Weltbildsmeinung von Ärzten und Familien. Bei PlanetWissen zeigt sich auch durch eine Studie, dass offen Intersexuelle Kids nicht mehr grundlos gemobbt werden als andere. Also ist es hierbei nicht die Religionsethik sondern die Wissenschaftsethik.

Warum ich das anbringe? Weil ich oft merke, dass sobald die Wissenschaft etwas sagt, in den westlichen Ländern so getan wird, als wäre es vorurteilsfrei, und gleichzeitig alles religiöse angeprangert wird. Ich sage nicht, dass der Weg der Juden oder so richtig ist, ganz im Gegenteil, allerdings will ich hierbei nur aufzeigen, dass es ein grundsätzliches Problem in der Menschheit ist, immer gewisse festgefahrene Normen einzubehalten.


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