| Re:QAnon gewinnt immer mehr Zulauf |  |
>>Unterm Strich bleibt aber dass bleibende Eingriffe in die Physis unvereinbar mit dem modernen Verständnis von Konsens bleiben und damit einen schweren Verstoß gegen die körperliche Unversehrtheit darstellen.
>>Körperliche Züchtigung - nein
>>aber
>>Beschneidung ist ok weil Religion?
>
>Weißt Du, wenn zu erwarten wäre, dass man dann sagt "ok, es ist jetzt verboten also lassen wir es; es war eh nicht mehr zeitgemäß", dann wäre ich der erste, der für ein Verbot wäre. Das wird aber nicht passieren, da es für die gesamte jüdische Identität zu wichtig ist (ich vermute mal, im Islam wird es ähnlich sein, da bin ich allerdings kein Experte).
Ich lache ja selbst gerne über plumpe "So einfach ist das!"-Argumente, aber in diesem konkreten Fall fällt mir als einzig plausible Antwort tatsächlich nur "Pech!" ein.
>Also entscheiden solche Verbote in der Praxis nur darüber, ob die Beschneidung entspannt in der Gemeinde durch eine dafür ausgebildete Person stattfinden oder im Ausland oder schlimmstenfalls bei irgendeinem Hinterhofpfuscher unter miserablen hygienischen Bedingungen.
Ich weiß, dass das eine ziemliche Eskalation wäre. Sehr wahrscheinlich wäre es vorübergehend sogar unverhältnismäßig.
Dennoch halte ich es persönlich für richtig, jede Form von ritueller Beschneidung von Minderjährigen in Deutschland zu verbieten und diesen auch juristisch nachzugehen, wenn sie im Nachhinein von Ärzten z.B. bei Routineuntersuchungen festgestellt werden.
Ich kann verstehen, wenn man vor solchen Schritten Schiss hat. Ein solches Vorgehen hätte einen Preis und zweifellos auch unschöne Nebeneffekte. Weil religiöse Menschen bei dummem Bullshit sehr dickköpfig sein können.
Aber IMO wäre es richtig. Einzig die absehbaren irrationalen Reaktionen machen das Ganze überhaupt erst diskutabel. Könnte man landläufig mit deren Einsicht rechnen, wäre das doch ein absoluter No-Brainer.