| Re:QAnon gewinnt immer mehr Zulauf |  |
>Unterm Strich bleibt aber dass bleibende Eingriffe in die Physis unvereinbar mit dem modernen Verständnis von Konsens bleiben und damit einen schweren Verstoß gegen die körperliche Unversehrtheit darstellen.
>Körperliche Züchtigung - nein
>aber
>Beschneidung ist ok weil Religion?
Weißt Du, wenn zu erwarten wäre, dass man dann sagt "ok, es ist jetzt verboten also lassen wir es; es war eh nicht mehr zeitgemäß", dann wäre ich der erste, der für ein Verbot wäre. Das wird aber nicht passieren, da es für die gesamte jüdische Identität zu wichtig ist (ich vermute mal, im Islam wird es ähnlich sein, da bin ich allerdings kein Experte).
Also entscheiden solche Verbote in der Praxis nur darüber, ob die Beschneidung entspannt in der Gemeinde durch eine dafür ausgebildete Person stattfinden oder im Ausland oder schlimmstenfalls bei irgendeinem Hinterhofpfuscher unter miserablen hygienischen Bedingungen.
Anders als bei weiblicher Genitalverstümmlung (da würde ich gerne jede einzelnen Täter verdammt lange im Knast sehen) sehe ich hier den Eingriff als nicht so schwerwiegend an, als dass er die harte Linie rechtfertigen würde. Daher bin ich hier für einen pragmatischen Ansatz und würde ihn weiter zulassen, da dieser Weg für das Kind einfach den geringsten Stress bedeutet.
Rechtlich gäbe es genug Möglichkeiten (z.B. grundsätzliches Verbot aber Straffreiheit, wenn der Eingriff von entsprechend qualifiziertem Personal ausgeführt wird), um als Gesetzgeber eine gewisse Missbilligung auszudrücken, dabei aber den Stress für das Kind möglichst gering zu halten.
>Können die Religionsanhänger gerne nachholen wenn sie das entsprechende Alter erreicht haben und selbstbestimmt entscheiden können .
Das müssen Juden auch wenn sie 13 sind. Wenn die Eltern die Beschneidung unterlassen haben, müssen sie dann selbst dafür sorgen, sonst begehen sie jeden Tag eine Sünde.