Thema:
Re:Thalia hat IMO richtig reagiert... flat
Autor: D@niel
Datum:23.07.20 16:42
Antwort auf:Re:Thalia hat IMO richtig reagiert... von Lord Chaos

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>>... und der Twitter-Typ ist eine Wurst. Es ist nicht die Aufgabe eines Buchhändlers, die Gesinnung von Autoren zu prüfen, deren Bücher er verkauft. Dass der Typ glaubt, Thalia würde aufgrund seiner Anfrage Hildmanns Bücher aus dem Sortiment nehmen, ist blauäugig. Dass er aufgrund der Ablehnung dazu auffordert, Thalia zu boykottieren ist dumm und vermesen.
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>Es ist kein Buchhändler gezwungen, jedem Buch Platz im Regal zu machen & seltsamerweise hatten Lebensmittelketten oder andere Ketten wie Hugendubel da deutlich weniger Probleme damit, dem kleinen Hitler die Grundlage dafür zu entziehen, Kopfgelder auszurufen.


Ich versuche gerade, Deine Antwort in Zusammenhang mit meinem Posting zu bringen Allein es will mir nicht gelingen.

Weder geht es hierum, on Thalia Hildmanns Bücher verkaufen muss oder irgendwelche Lebensmittelhändler seinen Fraß nicht mehr verkaufen. Sie dürfen es, denn anders als sein unsägliches Geschwurbel sind seine Kochbücher nicht strafrechtlich relevant und menschenverachtend. Wenn der potentielle Käufer nicht möchte, dass er mit seinem Geld so einen Typen unterstützt, dann muss er auf den Kauf verzichten. Wenn jemand der Meinung ist, dass er über den Umweg des Buchhändler seine Entscheidung auch anderen oktroyieren müsste, dann ist das meiner Meinung nach nicht unbedingt Ausdruck einer freiheitlichen Grundhaltung. Es ist der artikulierte Wille, Hildmann wirtschaftlich zu vernichten. Und weil man es allein nicht kann, will man auf eine Institution Druck ausüben, die diese Drecksarbeit für einen übernehmen soll. Nicht, dass ich es Hildmann nicht gönnen würde, wenn sich seine Aktionen auch ökonomisch negativ für ihn auswirken. Aber dann doch bitte, weil sich die Menschen individuell von ihm abwenden und seine Bücher wie Blei in den Regalen liegen bleiben.

Mein Punkt ist, dass ich es für problematisch halte, dass ein Buchhändler hier die moralische Instanz spielen soll, wo das die Käufer besser tun könnten. Und dass ich es im Gegensatz zu Lebensmitteln bei Büchern sogar noch bedenklicher finden würde, wenn mir ein oder mehrere Buchhändler Teile des Angebotes vorenthalten, weil sie den Autor bestrafen sollen. Und das Ganze dann noch aufgrund der Forderung irgendeines Joe Shmoe aus dem Internet.

Die Verfügbarkeit von Schriften unabhängig von ideologischen Maßgaben ist eine große Errungenschaft unserer Gesellschaft. Und wenn es sich nicht um "Mein Kampf" oder den Stürmer etc. handelt, dann sollte das auch zu kaufen sein. Weder weil es der Staat verbietet (was hier nicht der Fall ist), noch durch Selbstzensur der Händler.


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