| Re:Ein Fall im Altenheim meiner Mutter |  |
>Ein Mitarbeiter in der Hauswirtschaft. Aber wer weiß, mit wem der alles Kontakt hatte... Meine Mutter ist 90 und mein Bruder war dort gestern auch erst zu Besuch. Macht mich etwas nervös.
Zu Recht... denn zwischen den beiden Varianten "maximale Sicherheit, alle testen und strikte Quarantäne" und "Augen zu und durch, wird schon gut gegangen sein" fällt in unserem Land die Wahl offenbar oftmals auf die zweite Variante. Dazu kommt derart irrationales Verhalten und erratische Aussagen der Verantwortlichen, dass man komplett das Vertrauen verlieren möchte. Mal ein Beispiel (womit ich auch die Frage des Threads beantworte mit "Vermutlich kannte ich jemanden"):
Meine Mutter, kurz vor Ostern. Verlegung aus dem Demenzheim ins Krankenhaus mit hohem Fieber und Lungenentzündung. Quarantänestation für zwei Tage, dann negatives Testergebnis. Verlegung in die kardiologische Abteilung. Da es sehr schlecht stand, durfte jeweils einer aus der Familie pro Tag für eine Stunde zu ihr. Keine Einweisung, keine Begleitung ins Krankenzimmer, keine Kontrolle von Masken etc... die Station war voll von ungeschützten Besuchern, die da unkontrolliert rumliefen.
An Ostern: Plötzlich wieder Quarantänestation. Vorsorglich. Wegen "unklarer Befunde". Sehr vertrauenserweckend. Dienstag gestorben. Möglichkeiten bei der Bestattung eingeschränkt, keine Aufbahrung etc., Einsargung im versiegelten Sack. "Unklare Befunde"...
Und im Heim? Business as Usual. Quarantäne? Tests zumindest der Pfleger auf der betreffenden Station und der anderen Patienten, die da engen Kontakt hatten? Nö, warum auch. Ist ja alles irgendwie "unklar", nix definitives, Augen zu und durch. Wird schon gutgehen. Ist es in dem Fall scheinbar auch. Gutes Gefühl dabei? Mitnichten.
Das ist übrigens sehr sicher auch ein Grund, warum ich um Deine Postings für gewöhnlich einen großen Bogen mache. Dein Wunsch nach lockerem Umgang ist mit meiner Gefühl der Brisanz überhaupt nicht vereinbar und macht mich regelrecht aggressiv. Ich würde mich sicher im Ton vergreifen.