Thema:
Re:NYT zum Schweden-Sonderweg flat
Autor: Optimus Prime
Datum:08.07.20 13:57
Antwort auf:Re:NYT zum Schweden-Sonderweg von Phil Gates

>>>Wenn die Angst vor dem Hamstern der Grund gewesen wäre, was ich für die wahrscheinlichste Hypothese halte, hätte man ja den Verkauf medizinischer Masken unterbinden können und die Leute animieren, sich Stoffmasken zu nähen. Hat man ja hinterher so gemacht und hat gut funktioniert.
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>>Ich bin ziemlich sicher dass das der Grund war. Es gab auch aus irgendeinem Land sogar die offizielle Stellungnahme dass das so war, ich weiß nur nicht mehr aus welchem. Das wird hier nicht anders gewesen sein.
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>>Und die Situation war dramatisch, es gab zu wenig, keine lokalen Produktionen, Preise dafür explodierten, Länder kamen sich beim aufkaufen in die Quere und trieben die Preise weiter. Und es ist ein globaler Markt mit weitestgehend ausgelagerten Produktionsstätten, da ist ein verhindern von Dominoeffekten durch gesetzliche Vorgaben nicht so trivial. Dass man zu dem Zeitpunkt etwas anderes empfahl als man unter normalen Umständen hätte empfehlen wollen weil man die Risiken dieser Empfehlung sah, kann ich gut nachfühlen.
>>Der Druck innerhalb von Deutschland war dann afair ja auch nicht ein autonom getroffener Beschluss sondern Konsequenz inhomogener Ländervorstöße denen man begegnen musste. Dann kam es halt zur pragmatischen Vorgabe dass auch ein Schal reicht, und zur Nachschärfung einzelne Länder in solchen Dingen darauf einzuphasen nicht einfach irgendwelche Dinge zu beschließen.
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>>Aus der aktuellen Situation heraus mutet es retrospektiv merkwürdig und unnötig an, wie da vorgegangen wurde, aber wenn man sich die seinerzeitige Situation vor Augen hält, sieht es nach ganz gutem Krisenmanagement aus wo man unter hohem Druck und innerhalb einer recht wilden Dynamik der Geschehnisse die richtigen Schlüsse gezogen hat und auch erfolgreich umsetzen konnte.
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>Joa. Wenn man mal wüsste, wie viele Menschen sich deshalb infiziert haben und gestorben sind, weil unsere Regierung uns nicht die Wahrheit gesagt hat und wir uns so nicht schützen konnten... und das führt zu der Frage, wie viele Opfer auf der anderen Seite im medizinischen Bereich zu beklagen gewesen wären. Das ist eigentlich ein ethisch kaum lösbares Problem. Eins ist Fakt: Es ist ein Unding, dass wir in Deutschland keine stillen Reserven an medizinischem Gerät haben und die Produktion bislang nahezu ausschließlich in China erfolgte. Den Vorwurf kann man der Regierung denke ich schon machen. Es gab ja Pandemiepläne, die erschreckend akkurat waren. Trotzdem hat man keine Schutzausrüstung gehortet. Das ist nicht nur mit Blick auf Pandemien bedenklich. Auch im Falle einer anderen Naturkatastrophe, bspw. Überschwemmungen, benötigt man Schutzausrüstung.


Was mich ganz klar stört ist die Kommunikation. Zuerst verbreitet man "Masken bringen eh nichts" und dann hat man eben genug Menschen um sich und in der Bevölkerung die das in ihrem Kopf drin haben. Und das bleibt da auch länger drin trotz der Meldung "Masken bringen doch was". Die Tatsache, dass keine Erklärung dazu gegeben wurde warum Masken nichts bringen spricht tatsächlich dafür, dass man diese nicht geben wollte/konnte. Und wie schon gesagt, eine Vermeidung zur Pilzinfektion ist schnell und einfach kommuniziert, dieser dann eine Corona Infektion entgegen zu stellen...

Ich bin kein Politiker und auch kein Experte im Umgang mit einer Bevölkerung, aber ich wünschte man würde mit dem ewigen lügen in der Politik aufhören.


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