Thema:
Re:Absichtserklärungen gibts schon immer flat
Autor: thestraightedge
Datum:30.06.20 09:15
Antwort auf:Re:Absichtserklärungen gibts schon immer von Pezking

>Das ist leider nicht der Fall.
>Auch hier: Nicht jeder.


Okay, auch wenns ein bisschen wie Wortklauberei wirkt: jeder Ort hat einen Markt, in dem es auch Bio-Fleisch gibt. Wo ein Wille, da ist garantiert ein Weg. Und wenn der Konsum eh reduziert wird, dann kann ich im Zweifel auch 1x die Woche im Nachbarort oder auf dem Wochenmarkt kaufen.

>Ich glaube, es gibt hier zwei wichtige Faktoren, die man gerne übersieht: Zum einen ist die verfügbare Auswahl an Fleisch oft ziemlich gering. Man findet hier (Raum Frankfurt) gerne mal Bio-Hähnchen im Regal, aber viel Glück bei der Suche nach Bio-Rinderhack. Oder Bio-Schweinelende.

Naja - Dein Anspruchsdenken ist ja auch Teil des Problems. Früher wurde das Fleisch gekauft, was verfügbar ist. Heute sagt man "aha, keine Bio-Schweinelende? Dann muss ich wohl vom Turboschlachter kaufen, PECH FÜRS SCHWEIN!". Auch hier ist ein Umdenken notwendig. So gehts übrigens in der Metzgerei auch: die haben auch nicht immer alles da.

>Wir haben hier zum Glück einen Metzger. Nicht ausgewiesen Bio, aber der kooperiert mit einer Demeter-Schlachterei. Rund um die Jahrtausendwende hatten wir aber auch mal 10+ Jahre keinen Metzger im Ort, und viele Nachbarkommunen haben aktuell auch keinen.

Auch keinen Supermarkt mit eigener Metzgerei? Ich wohn doch hier echt am Arsch der Welt, aber ich habe 2 Metzger und 2 Supermärkte mit eigener Herstellung im Ort... meine Frau kauft da ab und an für die Kids ein. Bio würden wir im Rewe bekommen, tlw. abgepackt, aber das ist ok. Dann gibts noch 2 Höfe in der Gegend, die ebenfalls eigene Herstellung anbieten. An den Kühen bin ich dann vorher mit dem Mountainbike vorbeigefahren.

>Zum anderen vergisst man oft die vielen Produkte mit mehr oder weniger verstecktem Fleisch als Zutat. Man hat "echtes" Fleisch für Fleischgerichte bewusst auf dem Schirm. Aber eine Wagner Original Diavolo hapst man schnell mal weg, fühlt sich nicht wie ein Fleischgericht an - aber natürlich lag dort dann auch irgendeine Salami von woher auch immer drauf.

Das stimmt. Kenne ich von Inhaltsstoffen auch. Da ist dann plötzlich "Vollei" im Coleslaw, aus Bodenhaltung. :(

>Ja, leider. Schon seit Jahren sage ich, dass Fleisch teurer werden muss und letztendlich nur der Staat durch Zwang die nötigen Impulse geben kann. Billigfleisch muss weniger lukrativ werden. Hersteller brauchen ökonomische Anreize, um Fleisch spärlicher als Zutat zu verwenden. Jeder wird es überleben, wenn auf der TK-Pizza zum gleichen Preis nur noch vier statt acht Salamischeiben draufliegen. Oder Fertigsuppen eher Gemüse- statt Fleischbrühe als Basis haben.

Zustimmung.


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