Thema:
Re:Absichtserklärungen gibts schon immer flat
Autor: K!M
Datum:30.06.20 07:56
Antwort auf:Re:Absichtserklärungen gibts schon immer von Pezking

>>>Laut Sprecher sind 92% dazu bereit mehr zu zahlen für besseres Fleisch (keine Ahnung wieviel und wer befragt wurde).
>>
>>Das wird seit 10 Jahren gelabert - und warum tun die Leute es dann nicht? Man KANN ja schon lange teurer, gehaltvoll, im Zweifel gesünder Fleisch konsumieren, sogar ethisch vertretbar. Jede Kleinstadt hat noch einen Metzger
>
>Das ist leider nicht der Fall.


Jede Kleinstadt hat aber einen Wochenmarkt.

>>jeder Supermarkt Biofleisch in der Auslage oder halt notfalls abgepackt.
>
>Auch hier: Nicht jeder.


Zeig mal einen(!) Kleinstadt mit Supermarkt, der kein Biofleisch hat. Fällt mir schwer zu glauben.

>>Da kostet das halbe Hähnchen aber halt das x-fache.
>
>Tut es gar nicht mal überall. Bei abstoßenden High-Society-Schuppen wie Alnatura natürlich schon.
>
>>Bei Kevin und Jackeline sind es rein ökonomische Faktoren. Die würden aber auch gar nicht erst behaupten, dass ihnen da irgendwas dran liegt. Sie wissens nicht besser, und könnens sich vielleicht wirklich nicht leisten.
>>
>>Aber auch Herr Doktor, der Dipl-Ing uns Abteilungsleiter Müller kaufen billig, denn sonst wäre der krasse Anteil an diesem Fleisch schlichtweg nicht erklärbar. Und die sind informiert, aufgeklärt und solvent.
>>
>>Warum labern die „kaufe nur Bio, würde auch viel mehr bezahlen“, und tun es dann doch nicht? Weils Ihnen im Grunde doch egal ist, das Them empathisch nicht an sie heranreicht.
>
>Ich glaube, es gibt hier zwei wichtige Faktoren, die man gerne übersieht: Zum einen ist die verfügbare Auswahl an Fleisch oft ziemlich gering. Man findet hier (Raum Frankfurt) gerne mal Bio-Hähnchen im Regal, aber viel Glück bei der Suche nach Bio-Rinderhack. Oder Bio-Schweinelende.
>
>Wir haben hier zum Glück einen Metzger. Nicht ausgewiesen Bio, aber der kooperiert mit einer Demeter-Schlachterei. Rund um die Jahrtausendwende hatten wir aber auch mal 10+ Jahre keinen Metzger im Ort, und viele Nachbarkommunen haben aktuell auch keinen.
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>Zum anderen vergisst man oft die vielen Produkte mit mehr oder weniger verstecktem Fleisch als Zutat. Man hat "echtes" Fleisch für Fleischgerichte bewusst auf dem Schirm. Aber eine Wagner Original Diavolo hapst man schnell mal weg, fühlt sich nicht wie ein Fleischgericht an - aber natürlich lag dort dann auch irgendeine Salami von woher auch immer drauf.
>
>Und wenn man dafür gezielt nach Bio-Alternativen Ausschau halten will, wird es erst so richtig knifflig.
>
>>Eine Freiwilligkeit wird hier nicht funktionieren, und wirklich staatliche Anstrengungen und Beschränkungen sehe ich nicht, weil man sich der kräftigsten Lobby der EU gegenüber sieht.
>
>Ja, leider. Schon seit Jahren sage ich, dass Fleisch teurer werden muss und letztendlich nur der Staat durch Zwang die nötigen Impulse geben kann. Billigfleisch muss weniger lukrativ werden. Hersteller brauchen ökonomische Anreize, um Fleisch spärlicher als Zutat zu verwenden. Jeder wird es überleben, wenn auf der TK-Pizza zum gleichen Preis nur noch vier statt acht Salamischeiben draufliegen. Oder Fertigsuppen eher Gemüse- statt Fleischbrühe als Basis haben.



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