Thema:
Re:Es wird nicht besser flat
Autor: Phil Gates
Datum:25.06.20 11:00
Antwort auf:Re:Es wird nicht besser von K!M

>>>Das kann ich alles so nur bestätigen.
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>>>Neben vielen Ärgernissen, die Du beschreibst , bin ich Montag aus allen Wolken, gefallen, als die lapidare Arbeitsanweisung für Homeschooling im Hausaufgabenheft (Email gibt's in der Grundschule offensichtlich nicht) unseres Drittklässlers lautete: Das gesamte Englisch-Arbeitsheft (30 Doppelseiten mit vielen, vielen neuen Vokabelgruppen und Satzbauten) durchzuarbeiten. Nur ein Fach wohlgemerkt.
>>>Da hat wohl die Lehrerin erkannt, dass sie den Stoff bis zum Schuljahresende nicht durchbekommt und hat das mal geflissentlich auf die Eltern abgewälzt.
>>>Erstaunt bin ich auch, dass die Homeschooling Aufgaben an der Tafel (wöchentlich Schul-Heimwechsel) stehen und von den Kindern zu übertragen sind. Ob sie das tun wird indes nicht kontrolliert.
>>>Ich bin echt für Selbständigkeit der Schüler, aber sich aus dem zum Teil unvollständigen Gekrakel eines Drittklässlers einen Wochenarbeitsplan abzuleiten ist ne echte  Herausforderung.
>>>Die im langen Lockdown eigentlich von Kultusministerium geforderten Meldungen der Lehrer bei den Kindern, sind exakt nicht ein einziges Mal erfolgt, weil die Telefonanlage der Schule überlastet sei (????).
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>>>Es ist leider schon jetzt mehr als deutlich, dass die Schere zwischen den Kindern, die zu Hause was gemacht haben und denen die ohne elterlichen Antrieb verbracht haben eklatant weit aufgegangen ist.
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>>>Ich weiß, dass es sicherlich engagierte Lehrer gibt (leider haben meine Kinder keine davon), aber für den Grossteil dieser Berufsgruppe ist meine Wertschätzung ins Bodenlose gefallen.
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>>>Bei allem Verständnis für krude Ministeriumsvorgaben und mangelnder Ausstattung. Null Engagement und permanentes Abtauchen rechtfertigt das nicht.
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>>>Mir graut es vor dem zweiten Halbjahr, wenn es wieder heißt "Regelbetrieb, wenn es das Infektionsgeschehen erlaubt"
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>>>Gesendet mit M! v.2.7.0
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>>Das ist echt übel. Unsere Kita hat sich nicht ein einziges Mal bei uns gemeldet. Nicht mal ein Bild oder Videogruß. Die Kinder haben eine Collage für die Erzieher gemacht. Zurück kam nichts.
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>>Ich frage mich auch, was aus den Kindern wird, für die der Kindergarten oder die Schule der einzige Ort ist, wo konsequent deutsch gesprochen wird.
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>Ach das wird schon. Wichtiger als die Sprache zu Hause, ist eh das Einkommen der Eltern. Ich kenne hier Kinder, die können gebrochen Deutsch mit 12, 14 Jahren, obwohl hier geboren! Die gehen aber auf internationale Schulen (komplett Englischer Unterricht) und verbringen ihre Freizeit meistens in ihren Communities (Russisch, Ukrainisch, Englisch/Amerikanisch, Rumänisch etc.). Das klappt bei denen schon.


Naja wenn das Ziel nicht ist, dauerhaft hier in D zu leben, mag das aufgehen. Diese Kinder von Expats werden ihren Weg gehen, klar. Aber wie viele Migrantenkinder mit Potential gehen gerade unter, weil die Eltern ihnen nicht helfen können, weil sie selbst - insbesondere die Mütter - oft die Sprache nicht sprechen? Wir hatten Kinder in der Klasse in der Grundschule, die mussten für ihre Eltern bei Behördengängen dolmetschen, mit 8 oder 9 Jahren. Einige von denen haben später studiert. Aber die Kinder hängen jetzt seit fast 4 Monaten daheim rum. Das ist für die Sprachkompetenz nicht optimal.

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