| Re:Kommentar komplett am Thema vorbei |  |
>>Kommt bei mir komplett anders an. Auf die Nachfrage des Interviewers (der natürlich gerne noch einen allgemeinen Spin in das Interview bringen würde, weil das die Story größer macht) antwortet er sinngemäß, dass er zu einer generellen (deutschlandweiten) Zweckmäßigkeit einfach nichts sagen könne ("Ich kann nur sagen, dass die Menschen, über die wir gerade in Berlin sprechen..."), sondern eben nur aus seiner kleinen Perspektive im sozialen Brennpunkt. Und da bringt sie seiner Meinung nach halt nichts, was er zumindest auch halbwegs gut begründet hat. Mehr nicht. Das ist für mich absolut nachvollziehbar und auch die einzig vernünftige Reaktion. Denn als Leiter eines lokalen Gesundheitsamts kann er zu übergeordneten Fragen einer App ungefähr genau so viel Sinnvolles beitragen wie Klempner Schmidt von Sanitärservice Rohrfrei. Das weiß er und macht es dementsprechend nicht. Sondern er redet einfach nur über "hier bei uns", denn das ist das einzige, womit er sich auskennt. Und sicher auch das Anliegen, mit dem der Journalist sich initial an ihn wandte. Das kommt m.E. aber auch genau so rüber als Quintessenz des gesamten Artikels.
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>Aber er kann ja auch "hier bei uns" nicht wirklich quantifizieren oder qualifizieren. Man wird überhaupt nicht schlau, warum er meint, dass die App für seinen Bezirk sinnlos ist. Am Mangel an Smartphones wirds nicht liegen, an der Funktionsweise eben auch nicht.
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>>Dem Amstleiter hier vorzuwerfen, nicht wie ein Politikprofi hundert Prozent ambiguitätsfrei zu formulieren anstatt frei von der Leber aus seinem Alltag zu erzählen, nur damit vielleicht einige Deppen sich das Gesagte nicht so hinbiegen, dass es ihre krude Weltsicht bestätigt, halte ich in diesem Fall wirklich für zu viel verlangt.
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>Mir ist klar wo Du hinwillst, aber man darf doch jemanden, der seine exopnierte Funktion so verwendet, dennoch kritisieren, oder?
Na klar. Aber man sollte imho auch realistisch bleiben und das echte Leben nicht außer Acht lassen. Der Amtleiter wurde vom Redakteur wahrscheinlich gefragt, ob er kurz Zeit hätte für ein Interview zum Thema, wie das mit der App ganz konkret bei ihm vor Ort so aussieht. Und genau darauf hat er geantwortet und imho alles nachvollziehbar. Als der Redakteur dann trotzdem noch nen allgemeinen Spin reinbringen wollte, hat er sich nicht weiter drauf eingelassen und nur noch mal ganz deutlich "hier bei uns" betont. Und aus dieser Perspektive sieht er das eben eher kritisch bis nutzlos. Um mehr sollte es ja wahrscheinlich ursprünglich auch nicht gehen. Und dass er als Mann im Brennpunkt bzw. Arzt im 19. Jahrhundert dann eben auch noch seine grundlegende Message, die ihn Tag für Tag zu 99% beschäftigt, bei dieser Gelegenheit einbringt, kann man ihm auch nicht verübeln.
Da muss man m.E. wirklich nicht immer auf alles und jeden das gesamte gequirlte Social-Media-Einerlei ums "Geschehen mit AfD und Wutbürgern und Überwachungs-Xenophobie" draufladen und penibel nach jeder Mißverständlichkeit oder Grauzone abklopfen, damit auch ja nichts anderes als die 100% gute Meinung idiotensicher transportiert wird.