Thema:
Re:IMO hat er nichts Schlimmes gesagt flat
Autor: token
Datum:18.06.20 08:38
Antwort auf:Re:IMO hat er nichts Schlimmes gesagt von Matze

>Wenn Du meinst, dass er damit sozusagen nebenbei ein paar Rechte abholen will: Nee. Nicht Laschet. Er mag sie nicht und sie werden ihn nie mögen. Ich musste fast lachen, das bei den Welt.de-Kommentaren ihm die gleichen Leute für seine Äußerungen Rassismus vorwerfen, die mit sowas sonst wirklich keine Berührungsängste haben.

Nee, mir ging es eher um gezieltes Abblenden vom eigentlichen Problem. So wird die Ursache (maßgebblich Bedingungen im Betrieb, wenn man das sieht ist es schon fast egal wie die Leute wohnen) im Sinne der Wirtschaft zum Nebensatz. Da ist nicht das Motiv sich für den AfD-Wähler rauszuputzen, so schätze auch ich Laschet nicht ein, aber politische Nebelkerzen beherrscht er. Dass diese grundsätzlich rassistisch ist stört mich hier fast weniger als sein konsequenter Unwille Probleme und Risiken klar anzusprechen und solche ständig kleinzureden oder wegzublenden.

>Und Hotspots durch Öffnungen? Ich weiß nicht. Da war eine nicht öffentliche Party in einem Restaurant und irgendwelche privaten Feiern nach einem Gottesdienst. Da sehe ich nicht wirklich einen Zusammenhang. Vor allem war nichts davon in NRW.

Ausbrüche in Betreuungseinrichtungen, Ausbrüche in Pflegeheimen, das sind kleine Geschichten die vor den dreistelligen Ausbrüchen verblassen, aber dennoch passieren. Und das ist auch okay dass sie passieren. Das ist kein Argument gegen Lockerungen wenn man diese Vorfälle beherrschen kann, man hat solche Vorfälle auch antizipiert und die sind auch nicht zu vermeiden. Bei Laschet fehlt mir seit Tag 1 irgendeine Form von offenem Umgang mit diesem Komplex und entsprechend begreife ich ihn als sehr aktive Gegenkraft für eine notwendige Sensibilisierung. Laschet tritt eher auf wie ein Anwalt vor Gericht, und sein Mandant ist hierbei Industrie&Lockerungsstreben.

Ich halte so einen Prinzipienkurs sowohl in die eine als auch die andere Richtung für falsch. Gerade in einer Krise braucht es Gemeinschaft und kein Lagerdenken, Ehrlichkeit und Transparenz statt politisch strategischen Winkelzügen. Hier überraschen mich viele Politiker sehr positiv, bspw. solche Dinge dass deutlich weniger nach Parteiprinzipien kommuniziert wird, sondern man auch innerhalb einer Partei und Parteiübergreifend ein diverses Bild hat welches sich mit dem Problem und Lösungsmodellen beschäftigt und nicht mit einer von der Spitze instruierten Positionsvorgabe. Und hier schält sich Laschet für mich negativ heraus. Er ist in der Krise durchaus eine Kraft die notwendige Impulse gibt, aber wie er das macht ekelt mich.


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