Thema:
Re:ROFL flat
Autor: token
Datum:28.05.20 16:15
Antwort auf:Re:ROFL von Maxiplus

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>>Das wäre echt noch eine Lücke, für Leute wie mich, die zwar die Suppe auf haben und die (beinahe) alle Beschränkungen angesichts der aktuellen Zahlen für unverhältnismäßig halten, aber keine Lust haben, politische Extremisten oder Aluhüte zu unterstützen.
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>Weil es in der heutigen Zeit nur noch Schwarz und Weiss gibt. Nuancen dürfen nicht existieren, wer Argumente gegeneinander abwägt und sich ein eigenes Urteil bildet ist ein gefährlicher Freidenker und steht schon mit einem Bein im Lager der politischen Extremisten - egal ob Corona, Flüchtlinge oder Klima. Klar, Lagerdenken gab es schon immer, aber mir kommt das heute extremer und unversöhnlicher vor als früher, mitunter auch denkfauler.


Die Realität ist, es gibt ein innenpolitisches Ringen hinter dem unterschiedliche Interessen verankert sind. Dabei gibt es auch kein einheitliches Meinungsbild in den Parteien, durch die Bank sieht man dass die Position zum Umgang mit Corona nicht an der Parteizugehörigkeit verankert ist.
Ein konstantes Meinungsbild hat nur die AfD, das ist auch schnell vorgebracht.
Egal was der Staat beschließt ist falsch und eine Sauerei, richtig ist immer das Gegenteil von dem was man tut.

Und was man tut ist bislang Konsens. Heißt, Mahner und Öffner reiben sich, und was beschlossen wird, liegt irgendwo dazwischen. Hört sich für mich nach normalen demokratischen Prozessen welche gar durch den Umstand dass die Ansichten nicht an Parteien gekoppelt sind sondern ein CSUler auch mal einem Linken zustimmt usw. fühlt es sich für mich gar eher nach Demokratie in der Sache an bei dem Parteizugehörigkeit nicht mit einem von oben instruierten Haltungsdiktat einhergeht, sondern man tatsächlich über das Problem und dessen Lösung streitet, statt sich in idealistischen Meinungskriegen zu verlieren.

Das merkt man auch bei uns selbst, bspw. bei Matze der auf einmal Laschet dufte findet oder bei mir der plötzlich mit Söder auf Kurs ist.

Aus meiner Sicht ist Widerstand 2020 auch keine Partei sondern ein monothematisches Empörungsvehikel wie einst die AfD im Kontext Euroeinführung, die darüber hinaus nichts anzubieten hat. Dass daraus durchaus was erwachsen kann, liegt ja auch mit Blick auf die AfD auf der Hand. Allerdings darf man sich die Frage stellen welche Art von Publikum von so einer Bewegung maßgeblich angezogen wird und was bei sowas erwartbar ist.

Ich sehe im Grunde auch keinen Anlass für so einen Unfug, denn imo ist klar ersichtlich wie hoch die Reibungen in der bestehenden Parteilandschaft sind, egal welche Haltung man hat, man wird genügend politische Vertreter finden, die sich für diese Haltung einsetzen und für sie streiten. Und das was hinten bei raus kommt ist genau der Konsens dem abgesprochen wird dass er existiert.
Insofern halte ich genau dieses Leugnen der Existenz einer Streitkultur für den Bauerntrick der genau die funktionale Demokratie die er fordert untergräbt.


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