| Re:Finde ich gut |  |
>Naja, bisher hatte kein Schwarzseher hier im Forum recht - Ohje, Geschäfte auf, das wird ne Katastrophe! Ohje Schulen auf, die werden schon sehen, das gibt hunderte Neuinfektionen!!! Deshalb bin ich ganz zuversichtlich, dass es diesmal dann ebenfalls ohne extrem viele Neuinfektionen funktioniert :-)
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Mir ist das zu diffus irgendein punktuelles Geschrei als Gradmesser für irgendwas zu sehen. Letzten Endes schildere ich in solchen Posts auch nur meine Perspektive und begründe diese. Für sukzessive Lockerungen bin auch ich, aber immer unter der Maßgabe dass bei Lockerungen grundsätzlich die Schutzmechanismen die schlagartige Verbreitungen verhindern aufrecht erhalten werden. Das werden sie ja bislang. Das zu hohe Ambitionsniveau bei Schulen hat man etwa erkannt und nicht so durchgezogen wie geplant, sondern das gemacht was die Logistik, etwa Raumangebote, hergaben. Undiszpliniertheiten bei Distanzierungsgeboten hat man gemaßregelt, in Köln etwa den Brüsseler Platz geräumt und die Rheinpromenade großflächig abgesperrt. Solange die Schutzmechanismen ernst genommen werden, und man da wo Befürchtungen eintreten nachschärft und Lockerungen punktuell auch wieder als Lektion aufhebt, bin ich zuversichtlich dass Lockerungen gut gehen.
Und das was wir hier haben hat nun eine andere Qualität, denn der Vorschlag ist nicht Lockerungen auszuweiten sondern Schutzmechanismen aufzuheben mit dem Argument man habe die Gesundheitsämter und Tracing. Und da ist mein Standpunkt, auch Tracing funktioniert nur wenn schlagartige Verbreitungen unterbunden werden, das ist eng miteinander verzahnt. Der Vorschlag geht für mich eher in die Richtung zu sagen, wir brauchen keine Ampeln, wir haben Polizei, RTWs und Feuerwehr.
>Letztlich ist ja das personell aufgestockte Gesundheitsamt mit 5 Mitarbeitern pro 20000 Einwohner nun das Wasser. Diese sollen einzig und allein Infektionsketten unterbinden. D.h. z.b. bei der der Lage hier im Saarland mit 1-5 Neuinfektionen am Tag, dass sich um diese 5 Menschen zum Stoppen der Kette 250 Menschen kümmern können, das kann sicher ausreichen, damit die Zahl auch bei 1-5 bleibt.
Wir sehen schon jetzt bei Inselphänomenen die den Corona-Joker gezogen haben dass es nicht beherrschbar ist wenn auf diesen Inseln die Schutzmechanismen ignoriert werden. Das ist keine graue Theorie. Es wird also wichtig bleiben schlagartigen Verbreitungspotenzialen weiterhin so zu begegnen dass man die Bäume als Brandträger nass hält damit dort wo Corona-Infizierte rumpimmeln der Impact einer Ausbreitung beherrschbar bleibt. Und kaum etwas ist so einfach in der Handhabe und dabei auf mehreren Ebenen mathematisch so effizient wie die Maskenpflicht.
>Also im Prinzip sieht es für mich so aus, dass man die Bäume nass gehalten hat, weil es schon brannte, jetzt versucht man, bereits das Streichholz zu löschen, das benötigt eben nur sehr wenig kühles Nass.
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>Wie gesagt, wenn sich Thüringen alles genau angeschaut hat bin ich zuversichtlich, dass dies funktionieren kann.
Im Moment sind das Vorschläge zum Diskurs, da kann man mehr fordern als letztlich umgesetzt wird.
Ich wäre erschrocken wenn eine Aufhebung der Maskenpflicht und Distanzierungsgebote käme, und würde mich dann zu der Einschätzung hinreißen lassen, ja, kann funktionieren, und zwar wenn man Glück hat dass dort wo Clusterpotenziale sind zufällig keiner mit Corona unterwegs ist und die Bevölkerung Vorgaben sich nicht mehr schützen zu müssen und auch sein Umfeld nicht mehr vor sich zu schützen, zu großen Teilen ignoriert.
Again, das kann man machen, hat für mich aber nichts damit zu tun eine Situation zu beherrschen sondern den Charakter einer Lotterie.
>Bei dieser Methode habe ich allerdings ein wenig bedenken, wenn sich die Menschen extrem in alle Richtungen verteilen, zum Beispiel durch Urlaubsreisen, da dann verschiedene Gesundheitsämter zusammen arbeiten müssen oder es gar länderübergreifend sein müsste.
Japp, genau solche Dinge, wir sind mobil, wir sind dicht besiedelt, Knorke ist alles dann wenn man den Faktor R niedrig hält, und der Faktor ist dann niedrig wenn Infektionspotenziale niedrig sind. Dabei bleibt das Verhalten des Virus immer gleich, die einzige Variable die diesen Faktor positiv verändert ist das gesellschaftliche Verhalten.