Thema:
Re:Sexkaufverbot! flat
Autor: Mampf
Datum:20.05.20 15:49
Antwort auf:Re:Sexkaufverbot! von Pjotr

>Ich hatte das Nordische Modell (Entkriminalisierung von Prostitution - Kriminalisierung von Freiertum) oben mit der Entkriminalisierung von Drogenkonsum als Mittelweg zwischen Kriminalisierung und Legalisierung verglichen. In diesen beiden Fällen werden Drogenkonsument und Prostituierte respektiv als Opfer eines Systems gesehen. Dieses System wird zwar an sich nicht gutgeheissen, die Opfer des Systems werden jedoch in ihrer Opferrolle nicht staatlich belangt und haben dadurch eine Möglichkeit zur legalen Existenz und zum Ausstieg.

Ja, das ist mir shcon bewusst, bin ich ja drauf eingegangen. Aber es ist ja, wie du weiter unten darstellst, nicht nur die einzige Argumentation. Wie gesagt, ich verstehe shcon deinen Ansatz, wollte aber den Vergleich als solchen nicht stehen lassen. Zudme ich ja aus der Perspektive der legalen Sexarbeit argumenteriere, im Gegensatz zum Status Quo des Drogenhandels

>
>Dies unterscheidet sich natürlich von Legalisierung. Eines der Argumente zur Legalisierung von Drogen ist, dass dadurch der Schwarzmarkt und die kriminelle Unterwelt ausgeblutet werden. Wenn Firmen sicher und legal z.B. Cannabis anbauen können, so das Argument, lohnt es sich für Gangs, Kartelle etc. nicht mehr diese Droge illegal anzubauen und ggf. ins Land zu schmuggeln. Ich habe schon viele ähnliche Argumente bzgl. Prostitution gehört. Diese Argumente greifen hier aber nicht.


Na klar greifen die Argumente zum Teil auch hier. Was nicht heisst, dass der Schwarzmarkt dennoch seine Nischen findet, wie er es jetzt schon tut. Sei es nur, um Lohnnebenkosten zu drücken, Minderjährigkeitsverbote zu umgehen, oder shclicht und einfach weil sonst keine Arbeitserlaubnis vorhanden ist. Aber hier hört der Vergleich zum Drogenmarkt auf

>Das Argument zur Drogenlegalisierung fusst auf der Annahme, dass legale Hersteller preislich mit dem Schwarzmarkt zumindest mithalten oder diesen sogar unterbieten können.

Ja, diese Argumentation gibt es, zeigt sich aber unter der jetzigen Rechtslage als Hoax. Um all die staatlich auferlegten Bedingungen zu erfüllen, und, wenn im Inland bzw. unter legalen Bedingungen Produziert, lässt sich, ebenso wie du weiter unten bei der Prostitution aufführt, ein Preis wie auf dem Schwarzmarkt nicht etablieren. Zumindestens nicht unter den jetzigen Prämissen (nur mit Attest , etc).

>Wendet man dieses Argument ergo auf Prostitution an, dann muss der legale Sexmarkt preislich mit den Menschenhändlern mithalten können. Der legale Sexmarkt kann nur dann die Unterwelt ausbluten, wenn auf legalem Wege ebenso ausbeuterische Verhältnisse geschaffen werden, wie es die Menschenhändler tun. Seien wir ehrlich: die meisten Freier wollen keine 1000 Euro / Stunde Edelescorts sondern billige Nutten in Grossbordellen.


Sorry, ich weigere mich jetzt auf Grundlagen von Annahmen aus dem Bauchgefühl heraus zu Argumentierne. Da kommen wir nicht weit. Ja, ich weiss was du meinst. Vermute ich auch, aber keine Ahung, wie da die Realität ausschaut, und aussehen würde wenn die gesetzlcihe ALge iene andere wäre. Spekulatius, der vorallem von der persönlichen Agenda angetrieben wird. UNd das ist gerade bei der Thematik sehr müßig , wenn man nicht mal versucht, so rational wie möglich zu argumentieren.




>Nehmen wir mal an, wir würden einen legalen Sexmarkt schaffen auf dem alle Prostituierten gerecht entlohnt werden würden. Mindestlohn, Sozialversicherung, Rentenbeiträge, Gefahrenzulage aufgrund von Kontakt mit Körperflüssigkeiten etc. Die Menschenhändler und der Schwarzmarkt wären sofort wieder da. Sogar heute gibt es in legalen Großbordellen immer wieder Razzien in denen Menschenhandel nachgewiesen wird - weil niemand freiwillig in diesen Verhältnissen arbeiten möchte. Die Crux ist einfach dass ein Grossteil des Sexmarkt per se und unabhängig der Legalität untragbar ist. Die Ausbeutung is a feature, not a bug.

Ob Ausbeutung ein Feature ist, ist nicht unbedingt gegeben. Ist letzendlich Sache der "AnbieterIn". Auch wenn ich ganz aus dem Bauchgefühl vermute, dass es quantitativ die Minderheit darstellt. Inwiefern der Serxmarkt untragbar ist, ist wirklich schwer festzulegen. da muss man konkret werdne und die verschiendenen Variatuionen darstellen. Heir spielt halt sehr viel Dogmatismus mit eine Rolle. Nicht nur in die eine, sondern auch in die andere RIchtung, und da auch immer wieder mit vershciedener Coleur. Ich habwe selber oft genug Feministinnen erlebt, die ganz Radikal gegen Prostituierte waren, bis sie sich dann doch mit einigen auseinandergesetzt haben und schliesslich ein anderes Bild von denen hatten. Es geht mir nicht um den Freier an sich, sondern um die Prostituierte. Imo sollte halt die gesetzliche Lage dem entsprechen, was denen am ehesten dient. Und da ist mein bisheriger (laienhafter) Wissensstand auf dem Stand, dass ein illegaler Markt eher Kontraproduktiv ist. Bei einem Legalen Markt wäre es auch in Interesse der legalen Prostituierten, den Schwarzmarkt zu bekämpfen.


< antworten >