Thema:
Re:Was ist denn eigentlich mit Dir los? flat
Autor: SidVicious (deaktiviert)
Datum:02.05.20 07:02
Antwort auf:Re:Was ist denn eigentlich mit Dir los? von Sven Mittag

>Naja, meine Behauptung vom mangelndem Niveau scheint jetzt auch nicht gerade abzunehmen. Immerhin habe ich glaube noch zu keinem User hier jemals ein "Geh scheißen" rausgehauen. Noch ihm vorgeworfen "inkonhärente Wirrposts" zu verfassen oder "aggressive Scheiße". Ich würde dir raten, einfach mal einen Gang runterzuschrauben.

Wie man in den Wald hineinruft und so.

>
>Ansonsten neigst du halt recht gerne dazu unter dem wissenschaftlichen Deckmantel recht einseitig zu argumentieren. Und dies nervt mich einfach tierisch. Reicht schon bei deinem Lieblingsthema "Risikogruppen". In jeder freien Sekunde proklamierst du, es gibt keine Risikogruppen.


Das tue ich nicht, aber langsam verstehe ich, was für ein Problem Du mit mir hast. Ich habe nirgendwo, jemals "proklamiert", es gäbe keine Risikogruppen. Das wäre ja auch kompletter Quatsch, und mit einem einfachen Link zu einer beliebigen Sterbestatistik zu wiederlegen.

Wir sind in einem Forum, und hier entstehen Dialoge. Das ist der Sinn eines Forums. Was ich tatsächlich getan habe, ist in der Regel, auf die Forderung oder Idee zu antworten, man müsse lediglich die alten Leute wegsperren, und dann könnte der Rest zum normalen Leben zurückkehren.

Und das stimmt nun einmal nicht, aufgrund der Hospitalisierungsraten. Und das ist auch keine tendenziöse Inselmeinung, England hat zum Beispiel die Herdenimmunitätsstrategie aufgegeben, weil sie berechnet haben, dass ihre Intensivbetten komplett mit 20-40jährigen allein gefüllt worden wären.

Das heißt nicht, dass es keine Risikogruppen gibt, die gibt es sehr wohl. Das heißt aber AUCH, dass nicht-Risikogruppen nicht betroffen wären.

>Alles soweit richtig! Dennoch bedeutet dies halt im medizinischen Sinne NICHT, dass es dadurch keine Risikogruppen gibt. Es gibt für alle Krankheiten Risikogruppen. Es gibt schon allein für alle Krankheiten unterschiedliche Risikogruppen. Risikogruppen des Versterbens, Risikogruppen für bleibende Schäden, Risikogruppen für die Erkrankung. Mehrheitlich wird halt nur die Risikogruppe des Versterbens genannt. Alles andere lässt sich aus den jetzigen Zahlen nicht mal im Ansatz absehen.
>
>Und hier kann man ohne wissenschaftlich Fehler zu machen, sagen, dass bei Covid19 eben diese Gruppe mit dem Alter zunimmt.


Ich habe hier NIE gegenteiliges behauptet.

>Kinder de facto - UND auch mit den neusten Erkenntnissen - nicht dazu gehören.

Ja klar, ich habe auch NIE gegenteiliges behauptet.

>Dafür sind die Fallzahlen gemessen an den bekannten Erkrankten vernachlässigbar gering.

>Dennoch wäre es sehr vermessen, zu behaupten, dass man sich deshalb in dem Alter um so etwas Sorgen machen sollte.

Da stimme ich Dir zu, ich mache mir keine Sorgen darum, dass mein Sohn an Covid 19 sterben könnte.

>Geschweige denn das Leben deshalb komplett umgestalten müsste. Wir sind alle sterblich und können an allem sterben. Egal wie wir uns verhalten. Entsprechend gilt es statistisch abzuwägen und gerade deshalb ist es so wichtig über Risikogruppen zu reden, um zu entscheiden, was gesamtgesellschaftlich die beste Entscheidung ist, sobald eben eine Gefahr nicht alle Menschen zu gleichen Teilen betrifft.

Das ist doch mal ein Punkt, über den man diskutieren kann. Und wir haben ja gerade den absoluten Luxus, darüber diskutieren zu können, WEIL es eben von den Todeszahlen her vorrangig die älteren trifft. Würde das die Kinder treffen, stünden Lockerungen in irgendeiner Form kaum zur Diskussion.


>
>Und dies ist halt nur ein Beispiel von vielen, wo deine Argumentation leider sehr einseitig ist. Ich hoffe, dass Beispiel war jetzt nicht wieder "wirr oder inkoherent", wenn vielleicht auch leider etwas "ellenlang".


Ja, danke für das Posting. Ganz ehrlich, ich glaube Du hast Dir da beim querlesen von Diskussionsbeiträgen von mir sowas wie eine Version von mir und meiner Meinung zusammengebaut, die so schlicht nicht stimmt.

Wenn ich über Hospitalisierungsraten und schwere Erkrankungen außerhalb der Risikogruppe rede, dann im Zusammenhang mit der Auffassung, man könne einfach alles wieder aufmachen, wenn wir einfach nur alte und meinetwegen auch fette Leute wegsperren.

Aber das funktioniert so nicht. Ich bin der festen Überzeugung, dass wir mit bestimmten Einschränkungen eine Weile leben müssen, bis wir zumindest ansatzweise wissen, was wir mit COVID Patienten überhaupt tun können, und diese vorsichtig und graduell aufheben müssen, um zu gucken, was funktioniert und was nicht. Und dabei vorsichtig sein müssen, und weiter auf eine vorsichtigen Umgang mit uns achten müssen. Das ist auch keine Inselmeinung oder so. Und ich sehe das halt etwas in Gefahr durch einen Schlendrian, der sich so langsam einstellt, wenn viele plötzlich der Meinung sind "Ich hatte im Januar mal Husten, ich hab's ja bestimmt eh schon gehabt", "das betrifft nur Greise die in drei Wochen eh gestorben wären" und "Kinder sind ja eh immun", und dazu noch jedes Bundesland seinen eigenen Mix aus Öffnungen und Vorschriften baut, die sich dann teils gegenseitig widersprechen.

Das stimmt halt in seiner Gesamtheit so einfach nicht, und da schreib' ich dann halt auch was dazu.

Wir haben hier viel erreicht in diesem Land in der Bekämpfung der Pandemie, wir leben unglaublich luxuriös verglichen mit anderen Ländern, und deshalb können und müssen wir jetzt Dinge wieder lockern. Und wir müssen die Kinder natürlich baldmöglichst wieder miteinander spielen lassen und sie und Schulen und Kitas bringen, und von ihren Eltern weg, weil die alle langsam durchdrehen.

Und Homeschooling funktioniert schlicht nicht, das ist eh kompletter Quatsch.

Aber halt mit Bedacht und Konzept. Keinem bringt das irgendwas, wenn wir jetzt in irgendeine zweite Welle reinlaufen, weil sich die Leute einreden (und das tun sie, das siehst du ja auch hier an verschiedenen im Forum) dass das alle sie ja eh nicht betrifft.

Aber der fiese Cherrypicker, der sich morgens um 5 die Hände reibt und irre kichernd Pubmed nach weiteren Literaturstellen durchsucht, die allein seine gefährliche Inselmeinung, wir müssen uns alle Einsperren untermauern, der bin ich nun wirklich nicht.

So, und nun noch was persönliches zu mir: Ich brauche gerade meinen Jahresurlaub auf, der am 08.05. endet. Danach bin ich in Kurzarbeit, und wenn das hier noch etwas länger anhält dann arbeitslos. Aktuell nutze ich den Urlaub, um von einer 50m2 Zwei-Zimmer Wohnung in eine 40km entfernte 100m2 Wohnung umzuziehen. Das ist allein ohne Hilfe (meine Frau kümmert sich währenddessen um unseren kleinen Säugling) nicht einfach. Deshalb musste ich auch die Miete meiner jetzigen Wohnung um einen Monat verlängern, was glücklicherweise problemlos ging, und zahle jetzt erstmal doppelt Miete. Die Miete der neuen Wohnung allein kann ich mir ohne Job aber nicht mehr leisten, und mit Kurzarbeit ist das auch sehr happig. Für einige Möbel muss ich die Tage auch ein Umzugsunternehmen kommen lassen, weil ich die alleine schlicht nicht tragen kann. Das sind auch Kosten, und fremde Leute in der Wohnung haben ist natürlich aktuell auch super toll.

Glaub mir, ich persönlich hätte die aktuellen Einschränkungen am liebsten gestern schon hinter mir.

Ich find's halt schade, dass ich da wohl zu sowas wie einem roten Tuch für dich geworden bin. Ich kann auch gern einfach die Klappe halten, es ist ja nicht so, als würde irgendwas, das ich hier in diesem Nischenunterforum eines Nischenforums schreibe, irgendeinen Belang hätte.


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