Thema:
Re:Yep... flat
Autor: Matze (deaktiviert)
Datum:30.04.20 12:42
Antwort auf:Yep... von Kilian

>und gleichzeitig enttarnt sich er sich Stück um Stück selber - kaum ein Signal oder eine Äußerung seitens der DFL, Vereine oder einzelner Akteure in den letzten Wochen hatte die nötige Bodenerdung, geschweige denn dass irgendeine Relevanz erkennbar gewesen wäre.

Das täuscht oder Du hast nicht genau genug hingehört. Die Planungen gehen längst über die nächsten Wochen hinaus und praktisch allen Beteiligten ist klar, dass es ein "weiter so!" nach Corona nicht geben kann.

Der kicker von heute hat darüber z.B. einen Artikel am Start:

"Der DFL-BOSS denkt an die Zeit nach Corona. Im Mittelpunkt: Gehälter und Beraterhonorare. Christian Seifert ist in einem FAZ-Interview in die Offensive gegangen. Der DFL-Boss kündigte die Gründung einer Task Force "Zukunft Profifußball" an, ein "Weiter so" nach der Pandemie sei nicht opportun.
[...]
Dem jahrelang praktizierten "immer höher, immer weiter, immer mehr", wie es Frankfurts Aufsichtsratsboss Wolfgang Steubing im "Einwurf" in der kicker-Ausgabe am 26. März kritisiert hat, soll und muss ein Ende gesetzt werden. Dessen sind sich alle Beteiligten inzwischen bewusst geworden.

Seifert spricht von wahrnehmbarer Kritik: "Da geht es um Spielergehälter, schamlos zur Schau gestellten Reichtum, Ablösesummen sowie Berater, die Millionen kassieren für einen Musterarbeitsvertrag, den sie bei uns im Internet herunterladen können."
[...]
Diskussionen um Gehaltsobergrenzen, über einen Salary Cap wie im nordamerikanischen Profisport, werden seit Jahren im europäischen Fußball geführt. Doch mit einer Obergrenze würde aktuell gegen EU-Recht verstoßen. Sollte UEFA-Präsident Aleksander Ceferin bei der EU einen Vorstoß wagen, mit dem sein Vorgänger Michel Platini und Bayernboss Karl-Heinz Rummenigge schon vor Jahren in Brüssel gescheitert sind, wäre Seifert "der Erste, der ihn begleitet".

Die Reaktionen der Vereine auf Seiferts Offensive sind übereinstimmend. "Das Interview findet unsere uneingeschränkte Zustimmung. Die darin geäußerten Ideen und Forderungen unterstützen wir nicht nur ausnahmslos, ein Großteil spiegelt sich auch in unserer Zukunftsstrategie »TSG ist Bewegung« wider", erklärt dazu beispielsweise die Geschäftsführung der TSG Hoffenheim auf der Homepage des Vereins.
[...] (Zustimmung und Vorschläge diverser anderer Clubs weggesnippt)

Gefordert in dem angestrebten Prozess ist selbstverständlich auch die Politik. "In einigen europäischen Ländern gibt es zum Beispiel schon die Begrenzung von Beraterhonoraren, in anderen nicht", sagt Seifert. Seine Forderung: "Das muss jetzt im europäischen Kontext reglementiert werden, dafür muss aber der politische Wille da sein. Denn wenn es möglich ist, Managergehälter zu deckeln, dann muss es auch möglich sein, Gehälter von Beratern und Spielern zu deckeln.""
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Am Ende wird man sehen, was davon mit der Politik umgesetzt werden kann. Die werden sich dem Zeitgeist aber auch nicht komplett verweigern können. Was imo mindestens kommen wird, ist, den Etat für Gehaltskosten in einem gesunden Verhältnis zum Gesamtumsatz des Clubs zu deckeln und dies bei der Lizensierung vorzuschreiben.


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