| Re:Mein Großonkel ist gerade verstorben. Vermutlich.... |  |
>... im KKH infiziert. Kam vor ca. 10 Tagen mit einem vereiterten Zehennagel ins Krankenhaus, damit hatte er schon häufiger zu kämpfen, drei Tage Penicillin und er war stets wieder auf dem Damm. Nicht so dieses Mal. Aus dem eher harmlosen Zehennagel wurde binnen weniger Tage eine heftige Lungenentzündung. Heute Morgen haben sie ihn ans Beatmungsgerät angeschlossen. Er hat zum Arzt noch gesagt: „Herr Doktor, aber nur solange, bis meine Kinder da waren!“. Der Arzt hat diesem Wunsch entsprochen. Es wurde auch kein großes Gedöns gemacht, klar, Mundschutz, Handschuhe, aber kein bloßer letzter Blick durch die Glasscheibe. Würdevoll.
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>Heute war sein 90. Geburtstag. Meine Mama ist noch nach Urmitz gefahren, um ihm durchs Fenster zu winken, weil sie nicht wusste, dass er im Krankenhaus liegt. Ruhe in Frieden, lieber Onkel Robert. Ich werde unsere heiteren Männergespräche nie vergessen. *29.04.1930 +29.04.2020
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>Eigentlich hätte er nach dem Willen des Führers 1944 schon sterben sollen. Aber meine Oma hat immer voller Stolz erzählt, dass ihr Papa, mein Uropa, als der Stellungsbefehl kam, gesagt hat: Die haben schon zwei Söhne von mir, aber „use Robert geht nit in de Kriech“.
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>Und sie haben ihn nicht bekommen und seine beiden Brüder sind auch zurückgekommen.
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>Als Sohn eines armen Schmiedes aus dem Hunsrück hat er es über den zweiten Bildungsweg zum Ingenieur gebracht und schon in den 70er Jahren für Siemens in China Kraftwerke gebaut. Ein großes Vorbild und ein noch größerer Verlust für mich persönlich.
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>Ich bin nur ein wenig traurig, es überwiegt die Dankbarkeit, diesen tollen Menschen gekannt zu haben.
Bewegende Worte, scheint ein toller Mensch gewesen zu sein. Mein herzliches Beileid für dich und deine Familie.